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Einerseits: Theater ist ein besonders flüchtiges Medium. Theaterabende lassen sich nicht festhalten. Theaterarbeit detailliert zu dokumentieren ist ein langwieriges Unterfangen, zu zeitraubend, um es neben der laufenden Arbeit eines Theaters zu bewältigen und letztlich auch unbefriedigend, weil es nur wenig von der Essenz des Theaters bewahren kann. So verschwinden nicht nur die Aufführungen, werden – hoffentlich – zu Erinnerungen, es verschwinden auch die Zahlen, Daten und Fakten, die Bilder, Plakate und Programmhefte; sie werden zu Archivmaterial.
Andererseits: auf der seit 1998 bestehenden Homepage des Volkstheaters hat sich eine solche Fülle von Informationen angesammelt, dass es schade schien, dieses Material mit dem Ende der Direktion Werner in den Archiven verschwinden zu lassen. So entstand die Idee zu dieser CD-ROM.
Die zehn Jahre vor 1998 mussten dafür aufgearbeitet und elektronisch erfasst werden. Viel Sorgfalt und Zeit wurde aufgewendet, dennoch kann kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden; vollständig sind immerhin die Produktionen und Veranstaltungen aufgelistet und so weit möglich auf „Karteiblättern“ dokumentiert. Es fehlen aber in der Liste der Autoren, Mitwirkenden, Gäste etc. zum Beispiel viele HospitantInnen, die – unbezahlt, aber nicht unbedankt – wertvolle Arbeit geleistet haben, und viele KomparsInnen, deren Einsatz für die Aufführungen wichtig war, es fehlen auch viele Lebensläufe und Bilder, die nicht mehr aufgenommen werden konnten. Das verwendete Material entstammt überdies unterschiedlichen Quellen; zum Beispiel wurden die Zitate aus Kritiken zu den Produktionen von verschiedenen Personen zu verschiedenen Zwecken zusammengestellt und sind in der Mehrzahl nicht repräsentativ – eher Gedächtnisstütze als Dokumentation.
Gedächtnisstütze ist vielleicht überhaupt die beste Beschreibung für den Inhalt dieser CD-ROM, brauchbar vor allem für Publikum und Mitwirkende an den Aufführungen, vielleicht auch Basisinformation für Menschen, die sich für bestimmte Stücke, SchauspielerInnen, RegisseurInnen etc. besonders interessieren.
Ingrid Rencher
Mitgearbeitet haben Gregor Dragostinoff, Christine Pechhacker und Dr. Alfred Schleppnik. Herzlichen Dank.
Fotos von Martin Vukovits, Nurith Wagner-Strauß, Johannes Novohradsky, Georg Schlosser, David Baltzer, Susanne Grafeneder, Regine Hedrich, Andreas Klinger, Victor Mory, Josef Palffy, Gyula Fodor, Margit Münster u.a.