Autor

H. C. Artmann

Geboren am 12. Juni 1921 in Wien-Breitensee als Sohn des Schusters Johann Artmann und dessen Frau Marie. Volks- und Hauptschule, drei Jahre lang als Büropraktikant tätig. Außergewöhnliches Sprachgefühl, befasst sich bereits frühzeitig mit Sprachen. 1940 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, 1941 Kriegsverletzung. 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung Aufenthalte in Regensburg, Ingolstadt und Rückkehr nach Wien.
Nach schriftstellerischen Versuchen als Schüler und während der Militärzeit erste Lyrik-Veröffentlichung 1947 im Radio Wien; literarische aktivitäten um die Zeitschrift "Neue Wege" und im "Art Club", nach 1949. Ab 1953 enge Kontakte zu Konrad Bayer und Gerhard Rühm (Konstituierung der sogenannten „Wiener Gruppe“); Gründung der "Kleinen Schaubühne"; 1954 reisen nach Holland, Belgien, Grankreich, Italien; 1955 Spanienreise; erste Buchveröffentlichung: "med ana schwoazzn dintn" (1958). 1961 Übersiedlung nach Stockholm, 1962 in West-Berlin, 1963 Übersiedlung nach Lund, später nach Malmö, 1965 in Berlin, 1966 Übersiedlung nach Graz, 1968 wieder in Berlin, danach ohne festen Wohnsitz, ab 1972 in Salzburg bzw. in Wien ansässig. Mitglied der Akademie der Künste, Berlin; Ehrendoktor der Paris-Lodron-Universität Salzburg. Gestorben am 4. Dezember 2000 in Wien.

Preise u.a.:
Großer Österreichischer Staatspreis (1974); Preis für Literatur der Stadt Wien (1977); Rauriser Bürgerpreis (1981); Ring der Stadt Salzburg (1981); Preis für Literatur des Landes Salzburg (1981); Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF und der Stadt Mainz (1986); Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg (1986); Goldene Wappenmedaille der Stadt Salzburg (1986); Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1986); Manuskripte-Preis des Forums Stadtpark und des Landes Steiermark (1987); Kunstpreis der Künstler (1987); Literaturpreis der Stadt Salzburg (1989); Franz-Nabl-Literaturpreis der Stadt Graz (1989), Ehrenbecher für Wissenschaft und Kunst (1991); Friedestrom-Preis für Dialektdichtung des Kreises Neuss (1994), Georg-Büchner-Preis (1997).

Werke:

Bücher (Auswahl)
med ana schwoazzn dintn. Gedichte. Salzburg: Müller, 1958
hosn rosn baa. Dialektgedichte. (Mit Friedrich Achleitner). Wien: Frick, 1959
Von denen Husaren und anderen Seil-Tänzern. München: Piper, 1959
das suchen nach dem gestrigen tag oder schnee auf einem heißen brotwecken. eintragungen eines bizarren liebhabers. Olten, Freiburg: Walter, 1964 (Walter-Durck 1)
Montagen 1956. H. C. Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm. Aich: Kulterer, 1964
Dracula Dracula. Ein transsylvanisches Abenteuer. Radierungen: Uwe Bremer. Berlin/Zürich: Rainer/Magica, 1966
verbarium. gedichte. Nachw.: Peter Bichsel. Olten, Freiburg: Walter, 1966
allerleirausch. neue schöne kinderreime. Berlin: Rainer, 1967
Fleiß und Industrie. Frankfurt/M.: Shurkamp, 1967
Grünverschlossene Botschaft. 90 Träume gezeichnet von Ernst Fuchs. Salzburg: Residenz, 1967
tök ph'rong süleng. München: Hartmann, 1967 (Richard R. Hartmann Bibliothek 15)
der handkolorierte menschenfresser. Ill.: Patrick Artmann. Stuttgart: collispress, 1968
Die Anfangsbuchstaben der Flagge. Geschichten für Kajüten, Kamine und Kinositze. Salzburg, Wien: Residenz, 1969 (RV Prosa)
die fahrt zur insel nantucket. theater. Vorw.: Peter O. Chotjewitz. Neuwied, Berlin: Luchterhand, 1969 (edition otto f. walter)
ein lilienweißer brief aus lincolnshire. gedichte aus 21 jahren. mit einem protrait h. c. artmanns von konrad bayer. Hrsg., Nachw.: Gerald Bisinger. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1969
Frankenstein in Sussex. Fleiß und Industrie. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1969 (edition suhrkamp 320)
Mein Erbteil von Vater und Mutter. Überlieferungen und Mythen aus Lappland. Original-Linolschnitte: Ali Schindehütte. Hamburg: Merlin, 1969
Das im Walde verlorene Totem. Prosadichtungen 1949-1953. Ill.: Daniela Rustin, Nachw.: Hannes Schneider. Salzburg, Wien: Residenz, 1970
The best of H. C. Artmann. Hrsg.: Klaus Reichert. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1970. (Die Bücher der Neunzehn 192)
Yeti oder John, ich reise ... Poem. (Mit Rainer Pichler). Ill.: Karlheinz Pilcz. München: Willing, 1970
How much, Schatzi? Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1971 (suhrkamp taschenbuch 136)
Der aeronautische Sindbart oder Seltsame Luftreise von Niedercalifornien nach Crain. Salzburg: Residenz, 1972
Von der Wiener Seite. Geschichten. Berlin: Literarisches Colloquium, 1972 (LCB-Editionen 30)
kleinere taschenkunststücke. fast eine chinoiserie. Wollerau, Wien, München: Lentz, 1973 (Edition Lentz 1)
König Gorms Weiber. Ein Märchen. Ill.: J. Knorpp. Euernbach: Knorpp, 1974
Unter der Bedeckung eines Hutes. Montagen und Sequenzen. Salzburg, Wien: Residenz, 1974
Aus meiner Botanisiertrommel. Balladen und Naturgedichte. Salzburg, Wien: Residenz, 1975
Christopher und Peregrin und was weiter geschah. Ein Bären-Roman in drei Kapiteln. Ill.: G. Martyn. Frankfurt/M.: Insel, 1975
Gedichte über die Liebe und über die Lasterhaftigkeit. Hrsg., Ausw.: Elisabeth Borchers. Frankfrut/M.: Suhrkamp, 1975 (Bibliothek Suhrkamp 473)
Die Heimholung des Hammers. Eine Geschichte. Ill.: Uwe Bremer. Wien: Edition Hilger, 1977
Die Jagd nach Dr. U. oder Ein einsamer Spiegel, in dem sich der Tag reflektiert. Salzburg, Wien: Residenz, 1977
Sämtliche persische Qvatrainen. Stuttgart: collispress, 1977 (Collisbibliothek 2)
Nachrichten aus Nord und Süd. Salzburg, Wien: Residenz, 1978
Die Wanderer. Ill.: Axel von Hertenstein. München: Renner, 1979
Grammatik der Rosen. Gesammelte Prosa. Band 1-3. Hrsg.: Klaus Reichert. Salzburg, Wien: Residenz, 1979
Kein Pfeffer für Czermak. Ein Votivsäulchen für das goldene Wiener Gemüt. Wien, München: Sessler, 1980(Der Souffleurkasten)
Die Sonne war ein grünes Ei. Von der Erschaffung der Welt und ihren Dingen. Salzburg, Wien: Residenz, 1982
das prahlen des urwaldes im dschungel. Neunundfünfzig Gedichte. Berlin: Rainer, 1983
Im Schatten der Burenwurst. Skizzen aus Wien. Ill.: Ironimus. Salzburg, Wien: Residenz, 1983
Nachtwindsucher. Einundsechzig österreichische Haikus. Berlin: Rainer, 1984 (Kleine Reihe)
gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt. Salzburg, Wien: Residenz, 1989
Von einem Husaren, der seine guldine Uhr in einem Teich oder Weiher verloren, sie aber nachhero nicht wiedergefunden hat. Ill.: Christian Thanhäuser. Ottensheim: Thanhäuser, 1989
st. achatz am walde. ein holzrausch. Gedichte. Ill.: Christian Thanhäuser. Ottensheim/Berlin: Thanhäuser/Atelier-Handpresse, 1991
Wiener Vorstadtballade. Ein Spaziergang rund um den Galizienberg. Fotos: Franz Hubmann. Salzburg: Müller, 1991
die zerstörung einer schneiderpuppe. poetisches theater. München: Renner, 1992
holzrausch. Gedichte. Ill.: Christian Thanhäuser. Ottensheim: Thanhäuser, 1992
Das poetische Werk in zehn Bänden. Gesammelte Gedichte. Hrsg.: K. Reichert unter Mitwirkung des Autors. Berlin/München: Rainer/Renner, 1994
Register der Sommermonde und Wintersonnen. Salzburg, Wien: Residenz 1994
Was sich im Fernen abspielt. Gesammelte Geschichten. Hrsg., Nachw.: Hans Haider. Salzburg, Wien: Residenz, 1995
goethe trifft lilo pulver und wandert mit ihr durch den spessart zum schloß mespelbrunn. München, Salzburg: Klaus G. Renner, 1996
Achtundachtzig. Ausgewählte Gedichte. Hrsg.: Jochen Jung, 1996
Gesänge der Hämmer. Ill.: Uwe Bremer. Bayreuth: The Bear Press, 1996
Gesammelte Prosa. Hrsg.: Klaus Reichert. 4 Bände im Schuber. Salzburg: Residenz, 1997
Eine Lektion in Poesie wird vorbereitet. Graz, Wien: Droschl, 1998
Maus im Haus. Ill.: Pieter Kunstreich. Wien: Dachs, 1999

Stücke
Kein Pfeffer für Czermak. Ein Votivsäulchen für das goldene Wiener Gemüt. Posse. Wien: Theater am Fleischmarkt, 1958
Dracula Dracula. Ein transsylvanisches Abenteuer. Theater im Europa Center (Konrad Jule Hammer), 1966
Strip oder wer unter den Menschenfressern erzogen, dem schmeckt keine Zuspeis. Comic Opera. Libretto: H. C. Artmann, Regie: Winfried Bauernfeind, Vertonung: Gerhard Lampersberg. Ost-Berlin: Studio der Deutschen Oper Berlin in der Akademie der Künste, 1967
Lob der Optik. Aufbruch nach Amsterdam. Die mißglückte Luftreise. Nebel und Blatt. Vier Einakter. Wien: Experiment am Lichtenwerd, 1970
Off to Liverpool. Einakter. Regie: Georg Madeja. Wien: Arena 70, 1970
Punch. Einakter. Zürich: Neumarkttheater, 1970
Erlaubent, Schas, sehr heiß bitte. Eine musikalische Notwendigkeit von Daniel Graf auf ein Gleichnis von H. C. Artmann. Regie: Werner Wöss. Graz: Schauspielhaus, 1974

Übersetzungen von mehr als 50 Büchern aus dem Englischen, Französischen, Spanischen, Italienischen, Dänischen, Schwedischen, Jiddischen

Einige Hörspiele, Filmdrehbücher und Langspielplatten

Am Volkstheater
Der zerbrochene Krug (nach Kleist)
Der Florentinerhut (Labiche-Übersetzung)
Grünverschlossene Botschaft (Lesung)
acht-punkte-prokalamation
worttheater-Lesung
Texte zur Lage (Lesung)
Fleiß und Industrie
patrioten. ein worttheater (Lesung)
Die Streiche des Scapin (Molière-Übersetzung)
Allerleirausch
Schwarze Lieder, vertont von Ernst Kölz

  

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