Autor

Alan Ayckbourn

Der fünfzigjährige Brite Alan Ayckbourn teilt sich mit dem Amerikaner Neil Simon den Ruhm, der meistgespielte lebende Theaterautor der Welt zu sein. In 26 Sprachen sind seine Stücke übersetzt und waren unter anderem in der UdSSR, in Japan und Indien zu sehen. Im deutschsprachigen Raum gab es bisher fast 200 Inszenierungen von Ayckbourns Komödien. Alan Ayckbourn wird 1939 in London als Sohn einer Schriftstellerin und eines Musikers geboren, wächst in Provinzstädten auf, entdeckt in der Internatsschule seine Leidenschaft fürs Theater und verläßt die Schule mit siebzehn, um Schauspieler zu werden. Eines seiner ersten Engagements – als Inspizient, Tonmeister und Schauspieler – führt ihn in das ostenglische Seebad Scarborough. Dort lebt Ayckbourn noch heute in einem alten Pfarrhaus. Nach seinem Förderer und Mentor Stephen Joseph – er engagiert ihn nach Scarborough, läßt ihn inszenieren, ermuntert ihn, Stücke zu schreiben, und führt sie auch auf – ist das Stephen-Joseph-Theatre in the Round in Scarborough benannt, das Ayckbourn seit 1970 leitet. Hier kommen im Schnitt jährlich zwei neue Ayckbourn-Stücke, von ihm selbst inszeniert, heraus und bestehen ihren ersten Test vor Publikum, bevor sie nach London, an den Broadway und um die Welt gehen.
Über 40 Stücke hat Ayckbourn bisher geschrieben. Ayckbourns Arbeitsweise ist ungewöhnlich: Er legt in der Regel den Premierentermin, die Besetzung, die Probenzeit, die Plakatwerbung und den Beginn des Vorverkaufs fest, sobald er eine Idee für ein neues Stück hat. Geschrieben wird es dann in acht bis vierzehn Tagen, meist gerade rechtzeitig vor Probenbeginn. Ayckbourn kann sich diese Vorgangsweise leisten, denn seit 1967 („Relatively Speaking“) war praktisch jedes Ayckbourn-Stück ein Publikumserfolg. (Stand 1989)

„Im ersten Akt müssen die Zuschauer sozusagen über den Fußboden bis an die Wand geführt werden, im zweiten Akt ganz behutsam die Wand hinauf, und im dritten Akt sollten wir sie soweit haben, daß sie kopfüber an der Decke gehen, und sie dürfen dabei gar nicht merken, daß wir sie geführt haben, bis sie sich schließlich fragen, wie sie nur dorthin gekommen sind und wieso sie nun auf dem Kopf stehen.“ (Alan Ayckbourn)

Stücke (Auswahl):
Halbe Wahrheiten (Relatively Speaking), 1967 · Die bessere Hälfte (How the Other Half Loves), 1969 · Frohe Feste (Absurd Person Singular), 1972 · Normans Eroberungen (The Norman Conquests), 1973 · Freunde in der Not (Absent Friends), 1974 · Schlafzimmergäste (Bedroom Farce), 1975 · Ganz unter uns (Just Between Ourselves), 1976 · Das Festkomitee (Ten Times Table), 1977 · Spaß beiseite (Joking Apart), 1978 · Treppauf - Treppab (Taking Steps), 1979 · Schöne Bescherungen (Seasons Greetings), 1980 · Stromaufwärts (Way Upstream), 1981 · Einer für alles (A Chorus of Disapproval), 1983 · Familiengeschäfte (A Small Family Business), 1987 · Henceforward, 1988 · Man of the Moment, 1988

Am Volkstheater seit 1988/89
Familiengeschäfte, 1988/89

  

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