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Friedrich Hebbel

1813 Christian Friedrich Hebbel wird am 18. März in Wesselburen in Dithmarschen (Herzogtum Holstein) als ältester Sohn eines Maurers geboren. Nach dem Tod des Vaters muß der knapp Vierzehnjährige für den Lebensunterhalt der Familie aufkommen; er wird Laufbursche und später Schreiber des Kirchspielvogts Mohr, in dessen Diensten er über sieben Jahre bleibt.
1835 Durch Vermittlung einer Hamburger Schriftstellerin kann sich Hebbel in der Hansestadt auf ein Universitätsstudium vorbereiten. Es beginnt eine lange Entbehrungszeit, die durch Abhängigkeit von Wohltätern gekennzeichnet ist. Bald nach seiner Ankunft in Hamburg lernt er die Näherin Elise Lensing kennen, mit der es zu einer fast zehn Jahre währenden Lebensgemeinschaft kommt. – Beginn der Tagebücher. 1836 Hebbel bezieht, ohne die Reifeprüfung abgelegt zu haben, die Universität Heidelberg, um im Sinne seiner Wohltäter ein Brotstudium zu absolvieren.
1838 Fußreise nach München. Entschluß, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Die Opferbereitschaft Elise Lensings ermöglicht ihm ein Hungerdasein mit philosophischen Studien und literarischen Arbeiten.
1839 Rückkehr nach Hamburg. Hebbel erkrankt auf Leben und Tod. – In den folgenden drei Jahren gelingen ihm die ersten dichterischen Werke, die seinen Ruhm begründen:
1840 Uraufführung der „Judith“ am Berliner Hoftheater.
1841 „Genoveva“ und „Der Diamant“ vollendet.
1842 Veröffentlichung der „Gedichte“. Mehrmonatiger Aufenthalt in Kopenhagen zur Erlangung eines Reisestipendiums durch den dänischen König. Es wird für zwei Jahre bewilligt.
1843 Über Hamburg nach Paris. „Maria Magdalena“ vollendet.
1844 Von Paris nach Rom.
1845 Von Rom nach Neapel, wo Hebbel die Arbeit am „Moloch“ beginnt, einem Dramenkreis, der die Geschichte der Menschheit bis in seine Tage enthalten sollte (Fragment). Krank und ohne Geld kehrt er nach Deutschland zurück. Er ist jetzt fest entschlossen, dem Drängen Elise Lensings auf Heirat nicht nachzugeben. Ohne recht zu wissen warum, geht er nach Wien.
1846 Heirat mit der Burgschauspielerin Christine Enghaus.
1847 „Ein Trauerspiel in Sizilien“ vollendet. „Herodes und Mariamne“ begonnen. Kurz nacheinander sterben Hebbels Söhne Emil (in Wien) und Ernst (in Hamburg). Elise Lensing kommt nach Wien und bleibt über ein Jahr als Gast Hebbels und Christines.
1848 „Herodes und Mariamne“ vollendet. Erfolgreiche Aufführung der „Maria Magdalena“ am Burgtheater.
1852 Erfolgreiche Uraufführung der „Agnes Bernauer“ unter Franz Dingelstedt in München.
1854 „Gyges und sein Ring“ vollendet. Tod Elise Lensings.
1857 Gesamtausgabe der „Gedichte“ erschienen.
1860 „Die Nibelungen“ vollendet. Reise nach Paris.
1861 Erfolgreiche Aufführung der „Nibelungen“-Trilogie in Weimar.
1862 Reise über Paris nach London. Gast des Großherzogs von Sachsen in Wilhelmsthal.
1863 Der 50. Geburtstag; Hebbel ist ans Krankenbett gefesselt. Alle Versuche, sein Leiden – Knochenerweichung – zu beheben, scheitern. Je mehr der Körper versagt, desto fieberhafter arbeitet Hebbel an seinem „Demetrius“, der aber Fragment bleibt. Am 13. Dezember 1863 stirbt er.

Am Volkstheater
„Judith“, 1991/92

  

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