Autorin

Irmgard Keun

Geboren 1905 in Berlin als Tochter eines Fabrikanten, aufgewachsen in Köln, Besuch der Schauspielschule, arbeitet als Stenotypistin, dann als Schauspielerin, seit 1930 als freie Schriftstellerin.
Ihre beiden ersten Romane Gilgi, eine von uns (1931) und Das kunstseidene Mädchen (1932) werden sensationelle Erfolge und sofort in viele Sprachen übersetzt; Talent und Humor attestiert ihr Kurt Tucholsky, naiv und brillant, witzig und verzweifelt nennt sie Hermann Kesten.
1933 erhält Irmgard Keun Berufsverbot, ihre Bücher werden als Asphaltliteratur verboten, 1936 emigriert sie. Stationen ihres Exils sind Belgien, Holland, Frankreich, Österreich, Polen und die USA. Einige Jahre lebt sie mit Joseph Roth zusammen.
In der Emigration enstehen Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften (1936), Nach Mitternacht (1937), D-Zug dritter Klasse (1938), Kind aller Länder (1938).
1940 kehrt sie unter falschem Namen nach Deutschland zurück und lebt bis Kriegsende in der Illegalität.
Nach 1945 lebt sie, vom Literaturbetrieb und der Öffentlichkeit weitgehend vergessen, bei Köln, arbeitet für Rundfunk, Kabarett und Feuilleton. Ihr Roman Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen (1950) findet wenig Beachtung. Sie pflegt ihre Eltern, erzieht eine Tochter, muß Entziehungskuren machen. Erst in den siebziger Jahren wird die Schriftstellerin Irmgard Keun wiederentdeckt, 1979 werden Gilgi und Das kunstseidene Mädchen neu aufgelegt, 1981 erhält sie den Marieluise-Fleißer-Preis, 1982 stirbt sie in Köln. Ich lebe in einem wilden Wirbel erscheint 1988.

Am Volkstheater
Das kunstseidene Mädchen, 1995/96

  

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