Schauspieler

Otto Tausig

Der Schauspieler und Regisseur Otto Tausig ist gebürtiger Wiener. 1939 geht Otto Tausig in die Emigration, lebt bis 1945 in England. Von 1946 an besucht er drei Jahre lang in Wien das Max-Reinhardt-Seminar. Ab 1948 ist Otto Tausig in der Dreifach-Funktion als Schauspieler, Regisseur und Chefdramaturg am Neuen Theater in der Scala in Wien tätig. Er inszeniert u. a. „Lumpazivagabundus“ von Johann Nestroy und „Der Verschwender“ von Ferdinand Raimund. 1950 spielt Otto Tausig am Theater am Schiffbauerdamm den Fortunatus Wurzel in Ferdinand Raimunds „Der Bauer als Millionär“. 1955 inszeniert Otto Tausig an der Berliner Volksbühne Goldonis „Ein Diener zweier Herren“. 1957 wechselt er nach Berlin an die Volksbühne über, spielt dort den Titus Feuerfuchs in Johann Nestroys Posse „Der Talisman“, inszeniert u.a . Shakespeares „Komödie der Irrungen“. 1957/58 inszeniert Tausig am Deutschen Theater Berlin Marcel Pagnols „Der goldene Anker“ und „Einen Jux will er sich machen“ von Johann Nestroy. 1961 inszeniert und spielt Tausig am Schauspielhaus Zürich, ist u.a. als Weinberl in Nestroys Posse „Einen Jux will er sich machen“ zu sehen. Zwischen 1963 und 1969 arbeitet Otto Tausig als freier Regisseur und Schauspieler. Er spielt am Theater an der Wien, am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, an den Städtischen Bühnen Köln, inszeniert in Zürich, Wien, Wiesbaden, Frankfurt, München und Berlin. 1970 bis 1983 gehört Otto Tausig als Schauspieler und Regisseur dem Ensemble des Wiener Burgtheaters an. Spielt dort u.a. die Titelrolle in Nestroys Posse „Kampl“. Seit 1983 gastiert Otto Tausig an vielen großen Bühnen im deutschsprachigen Raum; an der Freien Volksbühne Berlin, am Schauspielhaus Hamburg, am Münchner Volkstheater und am Schauspiel Frankfurt (Saison 1991/92). 1984 spielt er am Wiener Volkstheater die Rolle des Pfarrers in Heinz Ungers „Zwölfeläuten“. Auch im Bereich Film und Fernsehen ist Otto Tausig seit den sechziger Jahren als Schauspieler und Regisseur tätig, spielt in internationalen Produktionen, zuletzt in „Der Lauf der Welt“ (1992/93), Regie: Jan Schütte. Otto Tausig hat an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien unterrichtet.

Am Volkstheater
1984/85 Heinz R. Unger „Zwölfeläuten“ (Dorfpfarrer)
Seit 1988/89
1992/93 Gert Jonke „Opus 111“ (Direktor des Konservatoriums),
1995/96 Johann Nestroy „Freiheit in Krähwinkel“ (Ratsdiener Klaus)
1998/99 Johann Nestroy „Das Mädl aus der Vorstadt“ (Schnoferl)
2000/01 „Kasperl, Kummerl, Jud“ (Soloabend)

„1983 ging ich (am Burgtheater) in einen eher unruhigen Ruhestand und arbeite jetzt für Menschen, die in der 3. Welt im größten Elend leben. Nicht aufopferungsvoll, wie z.B. ein Karl Heinz Böhm, sondern indem ich ganz einfach weiter meinem Beruf nachgehe. Nur mit einer etwas anderen Zielsetzung. Von meiner Pension können meine Frau und ich tadellos leben. Da ich von Theatern und Filmfirmen schöne und gutbezahlte Rollen angeboten bekomme, verwenden wir dieses zusätzlich verdiente Geld nicht, um uns irgendwelche gänzlich überflüssigen Dinge zu kaufen, sondern schicken es zur Gänze dorthin, wo es Menschen hilft überleben zu können. In meinem Alter könnte man sich mit Recht fragen, ob es sinnvoll ist, seine letzten Jahre ‚spielend‘ zu verbringen. So schon.“ Otto Tausig

Web-Link

  

Zurück zu Personen T