Georg Trenkwitz
Ensemblemitglied des Volkstheaters Wien von 1977 bis 1994.
Am Volkstheater ab 1988/89
Der Revisor, 1988/89
Turandot, 1988/89
Der öffentliche Ankläger, 1989/90
Figaro läßt sich scheiden, 1989/90
Die Kinder des Teufels, 1989/90
Komiker, 1990/91
Die Dreigroschenoper, 1990/91
Nora, 1991/92
Weh dem, der lügt, 1991/92
Einen Jux will er sich machen, 1992/93
Für Gott, Ehre, Vaterland, 1992/93
Medea/ Euripides, 1993/94
Der Diamant des Geisterkönigs, 1993/94
Nachruf
Einer der großen Charakterdarsteller des Wiener Volkstheaters ist tot. Georg Trenkwitz wurde 1938 in Wien geboren. Nach einer Ausbildung zum Sängerknaben wandte er sich dem Sprechtheater zu. Er spielte zunächst in Wiener Kellertheatern (Atelier-Theater, wo er unter Veit Relin in Fernando Arrabals Guernica-Stück „Picknick auf dem Schlachtfeld“ mitwirkte), wurde dann ans Theater der Jugend engagiert. Engagements in Basel, Zürich, Klagenfurt, Heidelberg und Bremen folgten. Georg Trenkwitz kam unter Gustav Manker ans Wiener Volkstheater, wo er seit 1977 Ensemblemitglied war. Als erste Rolle spielte er hier am Haus den Oberrichter von Thurning in „Höllenangst“ (1976). Trenkwitz gehörte zu den Schauspielern, die durch die Stärke ihrer Persönlichkeit, durch die Ausstrahlung ihrer Kunst mit unaufdringlicher feiner Ausdruckskraft zum Mittelpunkt einer Aufführung werden. Besonders in Erinnerung sind aus den über 50 Rollen, die er am Volkstheater spielte: der Oberon in „Ein Sommernachtstraum“ (1977), Max in „Zur schönen Aussicht“ (1978/79), Beckmann in „Draußen vor der Tür“ (1978/79), Brackenburg in „Egmont“ (1980/81), Astralagus in „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ (1981/82), die Titelrolle in „Cyrano de Bergerac“ (1981/82), die Titelrolle in „Onkel Wanja“ (1982/83), Odoardo in „Emilia Galotti“ (1984/85), Dr. Thomas Stockmann in „Ein Volksfeind“ (1985/86), Mackie Messer in „Die Dreigroschenoper“ (1990/91), Zangler in „Einen Jux will er sich machen“ (1992/93). Seine letzte Rolle war im Dezember 1993 – von Presse und Publikum gefeiert – der Longimanus in „Der Diamant des Geisterkönigs“. Georg Trenkwitz erlag einer langen schweren Krankheit.