Autor

Franz Werfel

Geboren 10. September 1890 Prag, gestorben 27. August 1945 Beverly Hills, Kalifornien (Herzschlag).
Sohn des wohlhabenden Handschuhfabrikanten Rudolf Werfel und seiner Frau Albine, geb. Kussi; die Familie gehört dem deutsch-böhmischen Judentum an. Die Frömmigkeit seiner Kinderfrau, der Besuch der Privatvolksschule der Piaristen und die barocke Katholizität seiner Heimatstadt prägen den jungen Werfel: Zu einem Leitmotiv des dichterischen Werks wird die Konspiritualität von Christus und Israel.
Früh beginnen die lebenslangen Freundschaften mit Willy Haas, Ernst Deutsch, Max Brod und Franz Kafka.
Leidenschaft für die italienische Oper.
Der Vater steht der dichterischen Betätigung Werfels zunächst ablehnend gegenüber. Seine ersten Gedichte werden in der Öffentlichkeit begeistert aufgenommen. Werfel wird zum Wortführer des Expressionismus. Frühe Berühmtheit. In den 20er und 30er Jahren einer der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren; Popularität vor allem aufgrund seiner epischen Werke, über die aber Werfel selbst seine Lyrik setzte; auch heute noch unterschätzt werden seine Dramen.
wichtige Lebensdaten:
1909 Matura am k.k. Deutschen Gymnasium Stefansgasse; erste Gedichtveröffentlichungen
1910 Volontariat bei einer Hamburger Speditionsfirma
1911–12 Militärdienst auf dem Prager Hradschin
1912–15 Lektor beim Kurt-Wolff-Verlag zu Leipzig; unter seiner Mitverantwortung erscheint die expressionistische Schriftenreihe Der jüngste Tag; Begegnung mit Rilke, Freundschaft mit Hasenclever, Karl Kraus
1915–17 als österreichischer Soldat im 1. Weltkrieg an der ostgalizischen Front
1917 Versetzung ins Wiener Kriegspressequartier; Freundschaft mit Alma Mahler-Gropius. Werfel zieht sich unter Almas konservativem Einfluss nach 1919 weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück; oft auf Reisen; Wien, Breitenstein am Semmering, Santa Margherita Ligure, Venedig.
1919 Tod des Sohnes
1929 Heirat mit Alma Mahler (Witwe Mahlers; gesch. Gropius)
1938–40 Flucht vor Hitlers Truppen nach Frankreich; Sanary-sur-Mer
1940 Zuflucht in Lourdes: Werfel gelobt, falls sie gerettet würden, ein Buch über die hl. Bernadette zu schreiben. Zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien; Portugal; USA; Beverly Hills und Santa Barbara
1943 sich verschlimmernde Angina Pectoris; zwei Herzanfälle

Werke
Romane:
1924 Verdi. Roman der Oper
1928 Der Abituriententag. Die Geschichte einer Jugendschuld
1929 Barbara oder die Frömmigkeit
1931 Die Geschwister von Neapel
1933/47 Die vierzig Tage des Musa Dagh (hist. Roman, 2 Bde.)
1937 Höret die Stimme (= 1956 Jeremias; hist. Roman)
1938/39 Cella oder die Überwinder (Frgm.) 1939 Der veruntreute Himmel
1941 Das Lied von Bernadette
1946 Stern der Ungeborenen
Erzählungen/Novellen:
1920 Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig
1927 Der Tod des Kleinbürgers
1927 Geheimnis eines Menschen (Novellen)
1931 Kleine Verhältnisse
1941 Eine blaßblaue Frauenschrift
Dramen:
1911 Der Besuch aus dem Elysium (Einakter)
1912 Die Versuchung
1914 Die Troerinnen des Euripides
1919 Mittagsgöttin
1920 Spiegelmensch
1921 Bocksgesang
1922 Schweiger
1925 Juarez und Maximilian
1926 Paulus unter den Juden
1930 Das Reich Gottes in Böhmen
1936 Der Weg der Verheißung (Vertonung: Kurt Weill: The Eternal Road)
1937 In einer Nacht
1944 Jacobowsky und der Oberst („Komödie einer Tragödie“)
Lyrik:
1911 Der Weltfreund (Gedichte)
1913 Wir sind (Gedichte)
1915 Einander – Oden, Lieder, Gestalten
1917 Gesänge aus den drei Reichen (ausgew. Ged.)
1919 Der Gerichtstag (Gedichte)
1923 Beschwörungen (Gedichte)
1928 Neue Gedichte
1946 Gedichte aus den Jahren 1908 bis 1945

Am Volkstheater seit 1988/89
„Die Troerinnen“, 1995/96
„Wann und wo ich gelebt“ (Szenische Lesung), 1995/96

  

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