Autorin

Gabryela Zapolska

Der adeligen Familie Korwin-Piotrowski entstammend, verbringt sie ihre Kindheit in einer Atmosphäre von Reichtum und Sorglosigkeit. Ihre Erziehung erhält sie in einem Internat für adelige Mädchen in Lemberg. Die 1876 mit einem russischen Offizier geschlossene Ehe geht nicht gut; sie schließt sich der Laiengruppe von Marian Gawalewicz an, erwartet ein Kind und trennt sich endgültig von ihrem Mann. Ihr Kind stirbt bald nach der Geburt. Nun völlig auf sich gestellt, beginnt sie zu schreiben und ihr schauspielerisches Talent zu nützen. Für 5 Jahre geht sie nach Paris und tritt dort auch am fortschrittlichen Theater „ Antoine“ auf. Nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat nimmt sie regen Anteil am polnischen Theaterleben. Ab 1900 widmet sie sich ausschließlich der Schriftstellerei. Neben zahlreichen Romanen, die einerseits einen Sturm der Entrüstung entfachen, ihr aber auch den Titel „polnischer Zola“ eintragen, kommt am 15. Dezember 1906 ihr Hauptwerk „Die Moral der Frau Dulska“ am Krakauer Stadtheater heraus. Der Erfolg dieser Uraufführung ist groß, und es folgen Aufführungen in Warschau und Lemberg. Ausländische Theaterdirektoren werden aufmerksam und lassen Übersetzungen anfertigen. 1907 kommt das Stück in Moskau, Kiew und Charkow heraus und wird in nahezu in allen Städten Rußlands gespielt. Sämtliche Theaterstädte Europas folgen, nach Wien kommt das Stück 1912. Mehrfach wurde das Stück übersetzt, wie 1954 ins Italienische, 1957 ins Rumänische, 1958 ins Spanische und 1959 ins Chinesische. Ein Nebenwerk der Autorin, „Der Zarewitsch“ kommt 1917 am Deutschen Volkstheater in Wien heraus. Franz Lehar, der diese Aufführung sah, war von dem Werk gepackt und ließ sich von Bela Jenbach das Libretto für seine gleichnamige Operette anfertigen.

Am Volkstheater seit 1988/89
„Die Moral der Frau Dulska“

  

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