2000/01
spielbar |
Angriffe auf Anne Österreichische Erstaufführung Premiere 25. Februar 2001 Mit Inszenierung: Stephanie Mohr 17 Szenen handeln von Anne, die nicht anwesend und doch ständig präsent ist. Anne ist eine ganze Sammlung von heutigen Identitäten, sie ist die Frau in den besten Jahren, die Traumausgabe einer Schwiegertochter, die abgedrehte Künstlerin, die Frau, die sich verkauft, die Ausgeflippte, die Selbstmörderin. Crimp und seine Figuren spielen lustvoll mit der Möglichkeit, Anne als liebende Mutter und Terroristin, als Opfer, Künstlerin, Filmstar, Reiseleiterin, Engagierte für die Dritte Welt oder Tramperin zu imaginieren. Stephanie Mohr inszeniert es mit Phantasie und viel Gefühl für Rhythmus, Tempowechsel und differenzierte Schauspielerführung. So gelingt es Hasija Boric, Erika Mottl, Anna Franziska Srna, Raphael von Bargen, Erwin Ebenbauer und Fritz Hammel brillant, jeweils eine eigene, ganz spezielle Identität zu entwickeln, mit der die „Angriffe auf Anne“ gestartet werden. Crimp collagiert Versatzstücke aus dem Sprachalltag zu Sprachgebilden von hoher Artifizialität und Musikalität. Ein faszinierendes Stück, hervorragend gearbeitet: am Kleinschauplatz findet großes Theater statt. Stephanie Mohr hat mit Formwillen und präziser Komödiantik inszeniert. Anna Franziska Srna, Fritz Hammel, Erika Mottl, Erwin Ebenbauer, Hasija Boric und Raphael von Bargen sind ein Ensemble von Rang. |