1991/92
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Antigone Premiere 15. November 1991 Antigone: Martina Schroll Inszenierung: Karl Schuster Karl Schusters Inszenierung nimmt den Autor ernst, macht sch seine Argumente zu eigen. Doch die Sprache des Autors trägt nicht mehr wie einst, zu sehr strengt er sich an, die Tragödie mit alltäglichem Beiwerk auszuschmücken.
Als überzeugter Anouilh-Schätzer ist man etwas betroffen davon, wie sehr dieses Werk verblasst ist. In Karl Schusters trockener Inszenierung, der ironische Lichter abgehen, steht Albert Rolants kluger, nicht uneitler Kreon im Mittelpunkt. Mit der Rolle der Antigone ist die begabte Martina Schroll sprachlich noch etwas überfordert. Einen gruselig-gemütlichen Schergen spielt Peter Vilnai sehr überzeugend, als Antigones Amme darf Renate Olarova die einzige sein, die in diese Ideen-Konstruktion Leben und Wärme bringt. Herbert Föttinger zeigt noch Anfängerschwächen. Frank Michael Weber begleitet das Geschehen mit der nötigen kühlen Distanz. |