Der Aufstieg der Regina G.
von Friedrich Zauner
Uraufführung
Premiere 20. November 1996
Mit
mit Julia Gschnitzer in der Titelrolle
und Robert Hauer-Riedl, Susanne Holl, Matthias Rehrl,
Georg Staudacher, Susann Winter
Inszenierung: Peter M. Preissler
Ausstattung: Edgar Schreiner
Friedrich Ch. Zauner rückt eine aktive Frau in den Mittelpunkt seines Stückes. Die Handlung spielt um die Jahrhundertwende, zu einer Zeit also, da es einer Frau (noch dazu auf dem Land) fast nicht möglich gewesen ist, selbständig Karriere zu machen. Regina stammt aus sozial niederen Verhältnissen, aber sie besitzt das Zeug dazu, es „zu etwas zu bringen“. Sie heiratet Karl Grothum, der aus einer angesehenen Familie stammt. Karl ist ein Träumer und flüchtet sich bei Schwierigkeiten leicht in Krankheiten. Die Familie Grothum hat Regina nie wirklich anerkannt, umso stärker wird deren Ehrgeiz, es allen und vor allem sich selbst zu beweisen. Wild entschlossen nimmt sie die Konkurrenz zu einer Männerwelt auf, in der in erster Linie Besitz von Grund und Boden etwas zählt. Sie hat nur ein Ziel vor Augen, größte Landbesitzerin des Distrikts zu werden und zumindest ihrer Tochter, die sie in ein teures Internat steckt, ein vornehmes Leben, wie es auch die Tanten ihres Mannes führten, zu ermöglichen. Und dafür sind ihr alle erlaubten und unerlaubten Methoden recht.
„Manchmal mag es von besonderem Reiz sein, einen Blick in eine Welt zu tun, von der man dachte, sie sei längst abgetan und überwunden, um dann – erschrocken – festzustellen, wie viel davon heute immer noch allgegenwärtig ist.“ (Friedrich Ch. Zauner)
Pressestimmen
Es ist eine Geschichte um Gier und Besitz, aber auch um Anerkennung und Macht, um Haß auf die Welt und das unbändige Beürfnis nach gesellschaftlichem Aufstieg. Regina G. will es allen beweisen, die sie jemals hinuntergedrückt haben. Es ist ein hartes, kraftvolles, handlungsreiches und somit gelegentlich altmodisch wirkendes Stück Theater, das vor allem von Matthias Rehrl und Georg Staudacher als den beiden Söhnen exzellent gespielt wird.
Renate Wagner, Neues Volksblatt
Die Handlung, die einem altmodischen Schundheftl entnommen sein könnte, läuft um die Jahrhundrtwende auf dem Land ab. Das Stück macht die Unwahrscheinlickeit zur Regel. Peter M. Preisslers Regie unterstreicht die Schwächen der Vorlage, die Kraßheiten werden noch hervorgehoben. Schönherr wirkt dagegen dezent. Von allen Mitwirkenden ist vor allem Julia Gschnitzer in der Titelrolle zu bedauern. Sie zerfranst sich am untauglichen Subjekt.
Kurt Kahl, Kurier
Diese Regina G. ist eine Paraderolle für Julia Gschnitzer. Sie sticht aus dieser Inszenierung wie ein alles überragender Gipfel hervor.
Reinhold Reiterer, Vorarlberger Zeitung
Das Stück hat eine klare, auch durchaus zeitgemäße Aussage, aber weder Handlungsbalauf noch Sprache noch Zeichnung der Personen wirken besonders originell. Peter M. Preissler hat solide, ohne Schnickschnack iszeniert. Julia Gschnitzer spielt in einem mittelmäßigen Ensemble unglaublich überzeugend die Hauptrolle.
Heiner Boberski, Furche