1996/97
Haupthaus

Cyrano de Bergerac
von Edmond Rostand
(Deutsch von Frank Günther)

Premiere 19. Dezember 1996

Cyrano de Bergerac: Toni Böhm
Christian de Neuvilette: Maria Bill
Roxane: Nicole Ansari
Graf Guiche: Roger Murbach
Le Bret: Rainer Frieb
Ragueneau: Uwe Falkenbach
Duenna: Johanna Mertinz
und
Inge Altenburger, Andreas Ban, Alexander Bogner, Julia Cencig, Wolf Dähne, Christian Dolezal, Christina Dom, Rita Dummer, Manfred Fau, Maria Fliri, Franz Hiller, Katharina Hohenberger, Harald Holstein, Alexander Jagsch, Wolfgang Klivana, Alexandra Leitenbauer, Heinrich Mayr, Margit Mezgolich, David Oberkogler, Martin Popp, Michael Rosenberg, Alfred Rupprecht, Claudia Sabitzer, Hertha Schell, Karin Stifter, Elisabeth Sutterlüty, Christina Voss, Günther Wiederschwinger, Ulla Wolff
Musiker: Bobby Gutdeutsch/Stefan Mitterbacher, Christian Skokan/Alexander Zlamal, Heribert Metzker/Stefan Narosy, Andreas Pirringer/Thomas Schwarzmann

Inszenierung: Michael Schottenberg
Bühne: Christoph Kanter
Kostüme: Erika Navas
Musik: Mischa Krausz
Bewegungs-Choreographie: Walter Wilke

Am 28. Dezember 1897 fand im Pariser Théâtre Porte-Saint-Martin die Uraufführung eines romantisch-historischen Versdramas statt: Cyrano de Bergerac. In bewußtem Gegensatz zu den dominierenden Strömungen der Zeit – Naturalismus, Symbolismus und das bürgerliche Lachtheater Feydeaus – setzte der Dramatiker Edmond Rostand auf den Zauber der gebundenen Sprache, auf großes Kostüm- und Kulissentheater, auf Verklärung der Vergangenheit, auf eine berührend entsagungsvolle Liebesgeschichte, auf Romantik.
Die Mischung war perfekt, der Erfolg rauschend und neunundneuzig Jahre später zählt Cyrano de Bergerac immer noch zu den Lieblingsstücken von Publikum und Schauspielern.
Der historische Cyrano de Bergerac– Hercule Savinien de Cyrano, 1619 bis 1655 –, ein Zeitgenosse Molières also, war Soldat, Aufklärer, Lyriker und Verfasser satirisch burlesker Utopien, wie der „Reise zum Mond“. Sein Jähzorn und seine Rauflust sind verbürgt, seine etwas zu groß geratene Nase ebenso; sie hinderte ihn allerdings keineswegs daran, zahlreiche Liebesaffären zu unterhalten und an der Syphilis zu sterben.
Rostand schuf eine neue Cyrano-Figur, die für seine Zeitgenossen zum Inbegriff des idealen Franzosentums wurde; schnell, geistreich, gewandt, aufbrausend und draufgängerisch, aber auch tapfer, treu und bedingungsloser Hingabe fähig. Doch wenn die Geschichte zu ihrer Entstehungszeit auch einen konservativ-nationalistische Beigeschmack gehabt haben mag – er hat sich längst verflüchtigt. Geblieben ist ein Theaterrausch, ein Stück, das alles, was das Theater des 19. Jahrhunderts zu bieten hatte, triumphal zusammenfasst, eine betörende Kombination von Poesie, Wehmut und Komik.
Im Volkstheater wurde Cyrano des Bergerac zuletzt 1982 mit Georg Trenkwitz in der Titelrolle gespielt.

 
Pressestimmen

Michael Schottenberg bewältigt den schwierigen Balanceakt zwischen Pathos und zu Herzen gehender Emotionalität mit einer klug disponierten, mitreißenden Inszenierung im Geiste der romantischen Ironie.
Täglich alles

Ein kleines und seltenes Theaterwunder. Die Weihnachtspremiere des Volkstheaters hat einige Überraschungen parat.
Kronenzeitung

Legierung aus Witz und Sinnlichkeit. Es ist ein großer Abend der buntbemalten Kartonkulissen, der sich austobenden Kostümschneiderei, des schauspielerischen Schwelgens in brillant beredtem Gefühl.
Der Standard

Überladen und kitschig, die Menschen laufen Gefahr, vor lauter Drumherum unsichtbar zu werden. Der Schluß zieht sich, immer wieder zögern neckische Einfälle das Ende hinaus.
Kurier

Produktionen C