2000/01
plafond

Disco Pigs
von Enda Walsh

Premiere 4. Oktober 2000

Mit
Anna Franziska Srna
Christoph Zadra

Inszenierung: Martin Schulze
Ausstattung: Martina Stoian

 
Sie ziehen ziellos herum, nehmen sich, was sie brauchen, saufen und prügeln, klauen und träumen und erinnern sich an ihren Eintritt in die Welt.
Sie reden in ihrer eigenen, aus Dialekt, Jungendsprache und Werbesprüchen gemixten Kürzelsprache. Sie sind einander genug. Der Rest der Welt ist beschissen, ist Pork Shitty – so nennen sie ihre Heimatstadt Cork City und sich selbst haben sie Pig und Runt (Schwein und Ferkel) getauft.
Sie sind Outlaws, sie sind voller Wut und Aggression, vielleicht auch voller Liebe, aber sie sind jedenfalls eine Show.
Der junge irische Erfolgsdramatiker schlägt einen großen Bogen um das Sozialdrama, stattdessen schlägt er poetische, theatralische und komische Funken aus der tristen Realität.

 
Pressestimmen

„Disco Pigs“ erzählt von zwei Proletarierkindern, ihrer Zärtlichkeit und Gewaltbereitschaft in der Sprachlosigkeit des Werbe- und Szenengestammels, das in Augenblicken seelischer Intensität doch seine eigene Poesie findet. Martin Schulze hat das begabt in Szene gesetzt, Christoph Zadra müht sich liebenswert. Anna Franziska Srna zeigt, dass sie eine der außerordentlichen Schauspielerinnen des Landes ist.
Heinz Sichrovsky, News

Pig (Christiph Zadra) und Runt (Anna Franziska Srna) ferkeln und poltern um die Wette und wollen im Doppelpack ihre eigene Welt erobern. Leider trampeln sie so laut und lange, bis diese Seifenblase endgültig platzt. Da hilft kein Disco-Hit mehr, kein plötzlich aufkeimender philosophischer Anfall, nichts.
Christine Dobretsberger, Wiener Zeitung

Disco-Pigs ist weniger ein Retro-Stück, eher ein in die Länge gezogener Video-Clip zu einem Smashing-Pumpkins-Song, mit wohldosierten Chill-out-Phasen. Ein geschickt gemachtes Stück: Denn während die zwei reden und reden, ohne Zwischentöne, immer nur mit maximaler Energie, während sie schlagen und speien, beschreiben sie ihr Leben, ihren Sex, ihre Disco. Ohne Sozialkritik, aber so, dass sozialkritische Geister fündig werden. Schulzes famose Inszenierung, seine aufgekratzten Schauspieler: ein Hit!
Stephan Hilpold, Der Standard

Produktionen D