1996/97
plafond

Eine von vielen
Texte aus dem Widerstand
von Elfriede Hartmann und Margarete Schütte-Lihotzky

Lesung

Premiere 10. April 1997

Mit
Johanna Mertinz
und
Anna Franziska Srna

Elfriede Hartmann, geboren 1921 in Wien, war nach den Nürnberger Rassengesetzen „Mischling ersten Grades“ und durfte ab Mai 1940 ihr Chemiestudium nicht fortsetzen. Sie widmete sich der politischen Untergrundarbeit im Kommunistischen Jugendverband, wurde im Februar 1942 verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung angeklagt. Im September 1943 wurde sie zum Tod verurteilt und anderthalb Monate später, noch nicht 22 Jahre alt, geköpft. Bis zu ihrer Verurteilung konnte Friedl Hartmann Kassiber, auf Stoffstückchen und Papierfetzchen geschriebene Mitteilungen, nach draußen schmuggeln, von denen sich 37 Stück im Nachlass ihrer Schwester fanden; sie liegen heute im österreichischen Widerstandsarchiv.

Margrete Lihotzky, geboren 1897 in Wien, Österreichs bedeutendste Architektin, lebte 1938 mit ihrem Mann, dem Architekten Wilhelm Schütte, in Istanbul. Dort schloss sie sich der österreichischen Widerstandsbewegung und der Kommunistischen Partei an. 1941 wurde sie während eines Wien-Aufenthaltes verhaftet. Die Anklage lautete auf Vorbereitung zum Hochverrat. Sie entging knapp dem Todesurteil und blieb bis Kriegsende in Haft. 1994 erschienen ihre „Erinnerungen aus dem Widerstand“. Sie starb im Januar 2000 in Wien.

Produktionen E