1992/93
1993/94
Haupthaus

Einen Jux will er sich machen
von Johann Nestroy

Premiere 13. Dezember 1992
Wiederaufnahme Spielzeit 1993/94
Gastspiel in Wiesbaden am 17. Mai 1993

Zangler: Georg Trenkwitz/Peter Uray
Marie: Franziska Sztavjanik/Anja Stöhr
Weinberl: Ludwig Hirsch
Christopherl: Viktoria Schubert
Kraps: Peter Vilnai
Frau Gertrud: Erika Mottl/Renate Olarova
Melchior: Rudolf Jusits
August Sonders: Karl Markovics
Hupfer: Franz Hiller
Madame Knorr: Doris Weiner
Frau von Fischer: Johanna Mertinz
Fräulein Blumenblatt: Hilde Sochor
Brunninger: Wolf Dähne
Philippine: Inge Altenburger
Lisett: Judith Keller
Ein Hausmeister: Felix Hassler
Ein Lohnkutscher: Alfred Rupprecht
Ein Wächter: Günter Baumann
Rab: Manfred Jaksch
Kellner: Wolfgang Lesky

Inszenierung: Stephan Bruckmeier
Bühne: Luise Czerwonatis, Gerlinde Thuma
Kostüme: Ingrid Leibezeder
Musikalische Bearbeitung und Leitung: Michael Kienzl

Der Handlungsdiener Weinberl soll – als Lohn für jahrelange treue Dienste – Associé seines Prinzipals, des Gewürzkrämers Zangler, werden. Einmal jedoch möchte dieser Ausbund von Solidität ein „verfluchter Kerl“ gewesen sein, und er bricht – während Zangler auf Freiersfüßen und in anderen Geschäften in die Stadt reist – mit dem Lehrbuben Christopherl ebenfalls in die Stadt auf, um sich einen Jux zu machen.
Es ist ein gefährlicher, chaotischer Jux, in den Weinberl und Christopherl wie in einen Strudel geraten, der die Sehnsucht nicht befriedigt und die Aussichten aufs äußerste gefährdet. Diese Sehnsucht des Handlungsdieners in einer Welt, die als Warenwelt festgelegt ist, ist die Sehnsucht nach freier Entfaltung von Individualität, die sich in einer ununterbrochenen Folge läppischer Fluchtversuche erschöpft – eine, bei aller Komik, bedrückende Parabel über Berechenbarkeit und Resignation, die biedermeierliche Verhältnisse nicht nur des 19. Jahrhunderts beschreibt.
Mit dieser am 10. März 1842 uraufgeführten Posse – einer seiner großen, klassischen Komödien – attackiert Johann Nestroy mit philosophisch bösem und düsterem Witz und in sich überschlagenden grotesk-komischen Situationen die kleine Welt kleiner Leute und gibt sie dem Gelächter schonungslos preis.

 
Pressestimmen

Volkstheater ernst genommen – doch mit viel Humor entstaubt, ohne Tricks und Gags. Was will man mehr?
Die Presse

An Humor und Würze läßt es Stephan Bruckmeiers Inszenierung nicht fehlen, sie geht altgewohnte Wege, ist für einen, der als junge Regiehoffnung gepriesen wird, beinahe allzu brav. Aber daß einer das Wienerische einer Nestroy-Posse über die Rampe bringt, daß er die Charaktere so, wie sie gemeint sind, gestaltet und darüber den scharfen Witz nicht vergisst, das ist nicht mehr selbstverständlich.
Kurier

Von einer die Schauspieler führenden Hand ist nichts zu merken. Einer der mäßigsten Nestroy-Abende, die es in Wien seit langem gegeben hat.
Täglich alles

Produktionen E