Exil
Ein Programm mit Texten und Liedern
Premiere 4. Februar 1996
Mit Texten von
Georg Büchner, Ernst Bloch, Walter Mehring, Irmgard Keun, Samuel Beckett, Hans Sahl, Hans Arp, Maurice Magre, Rose Ausländer, Bernt Engelmann, Friedrich Hollaender, Yankel Lazerovich, Jizchak Katzenelson, Franz Hohler, Wilhelm Müller, Carl Zuckmeier, Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Roger Fernay, Jossif Brodskij, Anna Achmatowa, Ingeborg Bachmann, Else Lasker-Schüler, Mascha Kaleko, Georg Danzer u.a.
Musik von
Hansgeorg Koch, Kurt Weill, Irving Berlin, Randy Newman, Kris Kristofferson, Franz Schubert u.a.
Mit
Andrea Eckert
Violine: Claus Riedl
Akkordeon: Wolfgang Staribacher
Klavier: Hansgeorg Koch
Inszenierung und musikalische Leitung: Hansgeorg Koch
Bühne: Dietmar Hollenstein
Exil sei dort, wo die Fremde nicht Heimat, wohl aber die Heimat Fremde geworden sei. So befand einst der Wiener Feuilletonist und Theaterkritiker Alfred Polgar, den seine eigene Erfahrung als Flüchtling vor dem mörderischen Gewaltsystem des Nationalsozialismus 1938 bis 1945 in Österreich zu dieser bitteren Begriffsbestimmung veranlaßt hat. Mit Liedern und Texten zu dem gerade im eben ablaufenden Jahrhundert unaufhörlich für das Leiden von Millionen Menschen bestimmenden Thema „Exil“ soll an diesem Abend im Volkstheater dazu beigetragen werden, Leid und Elend dieser vielen in die Flucht Getriebenen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch als – leider längst wieder dringend benötigter – Appell, sich dagegen aufzulehnen, daß Geschichte neuerdings wieder unbelastet von diesem Leid (und damit frei für neue Vertreibungen) gemacht wird. Vor allem aber als Mahnung, darauf aufmerksam zu werden, daß auch heute unter uns immer mehr Menschen leben, die aus ihrer Heimat vertrieben und auf der Suche nach menschenwürdigem Dasein in der Fremde sind.
Pressestimmen
Ein Programm, das in den Texten höchst literarisch, in den Liedern polyglott und elegisch ist. Eine berührende Mischung!
Renate Wagner, Neues Volksblatt
Auf den Weg durch eine graue Zeit begibt sich Andrea Eckert mit ihrem zweiten Soloprogramm. "Exil" ist ein poetischer Abend über die Suche nach neuer Heimat: in der Fremde und im Dasein.
TG, Kronenzeitung
Knappe zwei Stunden allein auf der Bühne, schlüpft Andrea Eckert fast schwerelos in schwere Rollen, wandelt sich fast übergangslos von einer "Grinen Kuzine" zu einem "Schweizer im Ausland", interpretiert Schuberts Winterreise genauso adäquat wie Irving Berlin. Eckerts dramaturgisches Erfolgsrezept ist der Krontast. Da folgen flotte Chansons auf tieftraurige Lyrik, Kabarett auf Klassik. Mal pfiffig, mal melancholisch, nimmt sie, fast geschlechtslos wandlungsfähig, die Gestalt ihrer Texte an.
Anita Pollak, Kurier