1991/92
Bezirke

Die Fahrt mit dem Dampfwagen
von Johann Nestroy

Nummernprogramm, zusammengestellt von
Wolfgang Palka und Doris Weiner

Premiere 12. Dezember 1991

Mit
Manfred Jaksch, Viktoria Schubert, Andreas Schlager, Wolfgang Klivana, Gerhard Steffen, Ronald Seboth, Brigitte Swoboda

Inszenierung: Doris Weiner
Ausstattung: Andrea Bernd

 
Das dramatische Quodlibet war im Wiener Volkstheater des Vormärz eine sehr beliebte Theaterform. Das Publikum hatte Gelegenheit, seine Lieb-linge in den verschiedensten Rollen zu sehen, und für die Schauspieler war es eine willkommene Möglichkeit, sich von ihrer „besten Seite“ zu zeigen. Deshalb wurden – vor allem bei so genannten Benefiz-Vorstellungen (die Einnahmen dieses Abends gehörten zur Gänze dem Benefizianten) – solche Szenen- und Personen- „Durcheinander“ gegeben.
Mindestens sechs solcher »Quodlibets“ werden Johann Nestroy zugeschrieben. Diese wurden jeweils von einem Vorspiel eingeleitet.
Die Posse in einem Akt „Die Fahrt mit dem Dampfwagen“ wurde am 5. Dezember 1834 „zum Vortheile“ seines Freundes Wenzel Scholz uraufgeführt. In der satirischen Zeichnung der Figuren, im Wortwitz und in der Situationskomik ist die Meisterschaft Nestroys unverkennbar.
Das Volkstheater in den Außenbezirken folgt dieser Tradition des Altwiener Volkstheaters und zeigt seinem Publikum in diesem Rahmen Szenen aus Nestroys Stücken „Der Schützling“, „Nur Ruhe!“, „Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab“, „Umsonst“, „Theaterg’schicht’n“, „Gewürzkrämerkleeblatt“.
An einem Abend, der sich als Hommage an Johann Nestroy versteht; nicht nur an den Possenautor, sondern auch an den profunden Kenner der „österreichischen Seele“.

 
Pressestimmen

An eine vergessene Posse knüpft Doris Weiner eine kleine Nestroy-Auswahl großer Erfolge und interessanter Kleinigkeiten. Da mit dem Dampfwagen ein Truppe leicht beschwipster Wanderkomödianten anreisen soll, lässt sich ach das Volkstheater-Ensemble nicht lumpen. Eine wunderbar übellaunige Viktoria Schubert bringt ihre Salome Pockerl nicht und nicht an den Mann. Allein über Roland Seboth kann man einen ganzen Abend lachen.
Konrad Kramar, Kronen Zeitung Eine Art vorweihnachtlich-theatralisches Buffet von allerhand Schmankerln. Wie’s schon so geht, sind auch Kostproben ausgelegt, deren Haltbarkeitsdatum längst abgelaufen ist. Hurtig im Wechsel der Tonarten und der Kostüme servieren mit viel Animo Manfred Jaksch, Brigitte Swoboda, Gerhard Steffen, Andreas Schlager, Ronald Seboth, Wolfgang Klivana und Viktoria Schubert.
Gunther Martin, Wiener Zeitung

Lauter Rosinen und kein Gugelhupf. Gerhard Steffen und Brigitte Swoboda erweisen sich auch in diesem Rahmen als profunde Nestroy-Spieler, von den Jüngeren erweist sich Viktoria Schubert als hochqualifiziert – ihr möchte man gern und bald in einer richtigen Nestroy-Aufführung begegnen, das Zeug zu einer Inge Konradi hätte sie.
Kurt Kahl, Kurier

Produktionen F