Floridsdorf, August oder Sieben Leben
von Erwin Riess
Uraufführung
Auftragsstück des Volkstheaters
Koproduktion mit dem Konservatorium Wien
Premiere 2. Mai 2005
Sepperl: Johannes Hoffmann
Yvonne: Katharina Strasser
Alex: Michael Steinocher
Meik: Julian Loidl
Pomodoro: Nina Petz
Tibor: Hannes Perkmann
Sabine: Romina Hellmeier
Inszenierung: Martin Schulze
Ausstattung: Frank-Tilmann Otto
Der Titel beschreibt sehr präzis den Inhalt: die Schicksale von sieben Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren, allesamt in Floridsdorf zu Hause, jedoch von gänzlich unterschiedlicher Herkunft und aus verschiedenen sozialen Schichten, kreuzen sich an einigen heißen Sommertagen. Probleme gibt es genug, von der erwachenden Sexualität über die Schwierigkeiten des Einstiegs ins Berufsleben bis zu übernommenen Vorurteilen – wie etwa gegenüber Migranten. Riess zeigt das mit viel Mut zu widersprüchlichen Reaktionen. Auf diese Weise vermeidet er die allzu nahe liegenden Klischees. Aus einem Kurzschluss wird schließlich ein – scheinbar – irrationaler Gewaltexzess. Aber eine platte Schuldzuweisung unterbleibt. Die spannende, atemlos vorangetriebene Handlung gibt sich nicht mit billigem Realismus ab, stößt aber umso vehementer zu den zentralen Lebensfragen junger Menschen vor. Lakonischer Witz schafft dabei kritische Distanz.