2002/03
Haupthaus

Frauen im Krieg
Eine Matinee anlässlich des
Internationalen Frauentags

Veranstaltet von Reporter ohne Grenzen/Österreich gemeinsam mit Frauen ohne Grenzen und dem Volkstheater
Die Veranstaltung „Frauen im Krieg“ steht unter dem Ehrenschutz der UNESCO-Kommission Österreich und wird von der Stadt Wien, der Initiative wider die Gewalt und dem Kreisky Forum für internationalen Dialog unterstützt.

9. März 2003, 11.00 Uhr

Teilnehmerinnen:
Afghanistan: Noorie Haaqnazar, Leiterin des Gender-Departments im afghanischen Frauenministerium.
Bosnien: Hana Boric, Studentin
Elfenbeinküste: Marie Roger Biloa, geb. in Yaounde, Kamerun, Studium an den Universitäten Abidjan (Côte d'Ivoire), Wien, Paris, Germanistik, Politikwissenschaft, Geschichte, Diplomatische Akademie/Wien, Doktorat in Politikwissenschaften, Universität Paris-Sorbonne. Ehemals Deutschlehrerin in Côte d'Ivoire, Consultant bei der UNIDO, Wien, bei der UNESCO, Paris; Chefredakteurin bei „Jeune Afrique“, Paris. Herausgeberin von „Africa International“, Chair & CEO Media Group „Africa International Times“.
Iran: Parastou Forouhar, Künstlerin, lebt in Frankfurt. Die iranische Künstlerin lebt seit dem Mord an ihren Eltern in Deutschland. Ihr Vater war ein angesehener Rechtsanwalt in Teheran, der einem politischen Mord zum Opfer fiel. Seitdem bemüht sich seine Tochter um die Aufklärung des Mordes und wird nicht müde, alljährlich am Todestag ihrer Eltern in ihrem Geburtshaus in Teheran dieser in einer öffentlichen Aktion zu gedenken.
Irak: Dr. Rosina Fawzia Al-Rawi, Arabistin, Anthropologin und Ethnologin, Autorin von „Tante Fatima kauft einen Teppich. Mein Leben im Morgenland der Frauen“, lebt in Wien und Jerusalem.
Nahost: Dr. Tsvia Walden-Peres, Psycholinguistin, Hochschuldozentin am Beit Berl College in Israel. Initiatorin zahlreicher israelisch-palästinensischer Kulturprojekte. Autorin von „Die Sprache des Friedens. Meine israelische Geschichte“, 2002.
Viola Raheb, Aktivistin und Schriftstellerin, Mitglied des Netzwerkes für Friedenserziehung im Weltkirchenrat, Mitglied der Beratungskommission des ÖRK für die Dekade zur Überwindung der Gewalt.
Südafrika: Mmabatho Ramagoshi, Aktivistin der Frauenbewegung. Director for Gender Equity, Department of Education, Pretoria. Ost- und Südafrika-Koordinatorin der International Alliance of Women, Chairperson des National Council of African Women (NCAW) in Pretoria und der Tiisanang Women’s Empowerment Group (TWEG).
Zimbabwe: Mandivavarira Maodzwa-Taruvinga, Zimbabwe Open University, Managerin der Research and Development Unit. Gründungsmitglied der Erziehungs- und Forschungsorganisation von Zimbabwe, Expertin für „Peace building“- und „Women Leaders“-Programme.

Livia Klingl, Kurier
Christine von Kohl, Südosteuropaexpertin

Musik/Vocals & Piano: Leena Conquest, New York
(1994 bekannt geworden durch ihren Hit „Boundaries“ den sie gemeinsam mit Hip Hop Finger in Wien produzierte. Neu: ihre CD „Come Fly Away“. Leena Conquest lebt und arbeitet in New York)

Begrüßung: Edith Schlaffer
Moderation: Rubina Möhring

 
Im Mittelpunkt dieser Matinee stehen Frauen, die vom Leben im Krieg erzählen: als Zivilistinnen, als Kriegsberichterstatterinnen, als Ärztinnen, als Sozialarbeiterinnen. Und als jene Frauen, die nach dem Ende jedes Krieges wesentlich dazu beitragen, die zerstörten Strukturen in ihren Ländern, ihren Gesellschaften wieder aufzubauen. Eingeladen sind Frauen aus Afghanistan, Nahost, Irak, Iran, Elfenbeinküste, Südafrika und Zimbabwe.
Nicht nur angesichts der drohenden Kriegsgefahr im Irak ist es von eminenter Wichtigkeit, Stimmen von Frauen, die wissen, worüber sie reden und die den Krieg und die Not nur zu gut kennen, ein Forum zugeben. Ein Ziel ist, Grenzen und Gefahren des Kommunikations- und Informationsflusses innerhalb und außerhalb der Krisenregionen zu diskutieren. Die Vortragenden berichten über ihre persönlichen Erfahrungen als Journalistinnen und Aktivistinnen in den Krisenregionen und verdeutlichen damit das Problem und die Grenzen des „freien Flusses von Information“. Zugleich dient die Veranstaltung dem Ziel, diese Frauen in ein Netzwerk einzubinden: Sie sollen in Zukunft regelmäßig über die Organisationen Reporter ohne Grenzen und Frauen ohne Grenzen von der Situation in ihren Ländern berichten. Dies auch, um das Problembewusstsein für Krisenregionen und Kriegsgebiete hier in Europa zu schärfen.

Produktionen F