2000/01
Haupthaus
2001/02
Bezirke

Grace & Glorie
von Tom Ziegler
(Deutsch von Constanze Hagelberg)

Deutschsprachige Erstaufführung

Premiere 5. November 2000 (Haupthaus)
14. November 2001 (Bezirke)

Benefizgastspiel in Hirschbach/Waldviertel

Im Haupthaus mit
Hilde Sochor (Grace)
Babett Arens(Gloria)
Inszenierung: Silvia Armbruster
Bühne: Michael S. Kraus und Stefan Morgenstern
Kostüme: Mimi Zuzanek

In den Bezirken mit
Hilde Sochor (Grace)
Margot Vuga (Gloria)
Inszenierung: Hilde Sochor
Bühne: Michael S. Kraus
Kostüme: Mimi Zuzanek

 
Das ist die Geschichte zweier in jeder Hinsicht verschiedener Frauen, die in einer menschlichen Extremsituation zusammenkommen und zusammenfinden. Grace, die 90-jährige, kranke Bäuerin ist aus dem Krankenhaus entlassen und von ihrem Enkel in ihrem Ausgedingehäuschen sich selbst überlassen worden. Gloria, die New Yorker Karrierefrau, die es in die Provinz verschlagen hat, kommt, um Grace die Hilfe einer Organisation anzubieten, die sich um solche Fälle kümmert. Doch Grace will nichts von organisierter Hilfe wissen. Also muss Gloria wohl oder übel selbst zupacken, wenn sie helfen will. Über Widerstände, Mißverständnisse und Unverständnis hinweg entwickelt sich zwischen den beiden Frauen ein subtiles, liebevolles Mutter-Tochter-Verhältnis, das beiden hilft, beide bereichert.
„Grace & Glorie“ klingt wie der Titel eines Kirchenlieds, in dem Gnade und Ruhm gepriesen werden, Gottes oder des Lebens, und tatsächlich werden die beiden Frauen einander Gnade und Ruhm.
Einfühlsam, unsentimental und mit viel Humor zeichnet der amerikanische Autor das Aufeinandertreffen von verschiedenen Lebensaltern, Erfahrungen, Glaubenssystemen und Lebensentwürfen.

 
Pressestimmen

Das Publikum applaudierte lang bei der Premiere, es schien gar nicht gehen zu wollen. War’s wirklich so gut? Eigentlich ja: Denn dies ist kein Senioren-Service, kein Schocker, kein Problemstück. „Grace & Glorie“ kratzt an jener polierten Oberfläche, die unser Leben mehr als je zuvor zu umgeben, zu prägen scheint. Beide Typen sind nicht penetrant konstruiert oder didaktisch. Und die Aufführung ruht wohltuend fugenlos auf den zwei Schauspielerinnen, die sich zweieinhalb Stunden im riesigen Raum bewähren.
B. Petsch, Presse

Dank Hilde Sochor und Babett Arens erlebte das Stück eine bejubelte deutschsprachige Erstaufführung in Anwesenheit des Autors. Es ist dramaturgisch perfekt gestrickt. Amüsiert darf gelächelt, lauthals über Pointen gelacht und so manche Träne der Rührung vergossen worden. Silvia Armbruster inszenierte ohne Künstlichkeit und doch abseits der Alltäglichkeit. Sie zeigt Geschick im Umgang mit Menschen und Seelen, mit dem Leben und dem Tod.
T. Gabler, Kronenzeitung

Es ist eine wunderbar gefühlvolle Geschichte über zwei Frauen, die der Zufall zusammenführt. Die Übersetzung lässt kaum Wünsche übrig, die Pointen sitzen, die Dialoge stimmen. Feinfühlig geht die Regisseurin mit den Figuren um, hat Situationen ganz ohne falsche Sentimentalität und mit viel Spielschwung im Griff. Sehr zur Hilfe kommt ihr dabei die Bühnenlösung. Natürlich ist die Produktion ein Fest für Hilde Sochor. Dabei ist Arens ihr der perfekte Widerpart.
C. Wiesauer, Kurier

Sochor zeichnet das Porträt einer kauzigen, lebenserfahrenen und leidgeprüften Frau mit Wärme und Einsicht. Herrlich, wie Arens am Rande des Nervenzusammenbruchs immer wieder nach Fassung ringt. Silvia Armbruster musste bei zwei so gewieften Darstellerinnen nur behutsame Linien ziehen. Eine Mischung aus leiser Komik und sentimentaler Betroffenheit.
M. A. Schmid, Wiener Zeitung

Hut ab vor der Leistung der beiden Damen!
L. Lohs, Standard

Produktionen G