1989/90
Haupthaus

Das Haus der Temperamente
von Johann Nestroy
(in der Bearbeitung von Gustav Manker)

Premiere 17. Dezember 1989

Braus: Rudolf Strobl
Robert: Andreas Schlager
Walburga: Viktoria Schubert
Fad: Fritz Holzer
Edmund: Cornelius Obonya
Agnes: Barbara Thonhauser
Trüb: Adolf Lukan
Guido: Andreas Vitásek
Irene: Beatrice Frey
Froh: Albert Rolant
Felix: Hakon Hirzenberger
Marie: Ricky May
Hutzibutz: Michael Totz
Schlankel: Heinz Petters
Isabella: Gabriele Schuchter
Frau von Korbheim: Johanna Mertinz
Nanette: Judith Matiegowsky
Cyprian: Bernhard Hall
Brigitte: Inge Altenburger

Inszenierung: Hilde Sochor
Ausstattung: Georg Schmid, Epi Schlüsselberger
Musik: nach Adolf Müller von Norbert Pawlicki
Musikalische Leitung: Norbert Pawlicki, Michael Kienzl

Der leidenschaftliche Kartenspieler Nestroy spielt vierfärbig mit der Unwahrscheinlichkeit, lädt Leidenschaft auf mit Mathematik und treibt diese auf die Spitze und damit präzis ins Chaos der Farce: Vier Väter, vier Töchter, vier Söhne, vier Zimmer, vier Temperamente, aber nur ein Gefühl – Sohn Fad liebt Tochter Braus, Tochter Fad liebt Sohn Braus, Tochter Trüb liebt Sohn Froh, Sohn Trüb liebt Tochter Froh – und eine Intrige, um die Herrschaft der Väter zu brechen, die starrsinnig darauf bestehen, ihre Töchter mit ihren viel zu alten Jugendfreunden (und auch die sind adäquaten Temperaments) zu verheiraten (während sie ihren Söhnen raten, sich noch auszutoben, ehe sie sich binden). Als gar nicht selbstlose Helfer hei dieser Intrige verbünden sich die Konkurrenten um das Stubenmädchen Isabella: der einfältig-selbstgefällige Kleider- und Schuhputzer Hutzibutz und der allzu listenreiche Barbier Schlankel. Eifersüchtig-einig, von Falle zu Falle mißtrauisch aufeinander angewiesen, bleibt bis zuletzt ungewiß, wer dem Gelächter preisgegeben wird.

 
Pressestimmen

Konzentriert spiegelt Petters’ Schauspielkunst die Inszenierung Hilde Sochors wieder. Sie verleugnet nichts von der Wiener Tradition, aber – und das ist vielleicht eines jener glücklichen Zusammentreffen von Verwurzelung in der Überlieferung und feinem Gespür für aktuelles Theater – wie sie die überschäumende Spiellust vor allem der jungen Schauspieler in Form bringt, ohne diese in ihrer Eigenständigkeit einzuschränken, das scheint uns ein geglücktes Beispiel von Schauspieler-Regie.
Der Standard

Der präzis und flott ablaufende Komödienmechanismus und die karikaturenhafte Überzeichnung der Temperamente erfüllen das Gebot des Meisters Nestroy in vollem Umfang.
Wiener Journal

Man hat mehr auf Klamauk als auf satirischen Esprit gesetzt, und als Folge davon ziehen sich die vierfachen Variationen der einzelnen Situationen in die Länge, hemmen die Handlung, statt sie ad absurdum zu führen.
Tiroler Tageszeitung

Produktionen H