1995/96
Bezirke

Der Hausmeister
von Harold Pinter

Premiere 17. Februar 1996

Mit
mit Klaus Haberl
Peter Uray
Günther Wiederschwinger

Inszenierung: Markus Kupferblum
Bühne: Ludwig Reiter
Kostüme: Ingrid Leibezeder

 
Fuhrunternehmer Mick hat sein Haus voller Gerümpel seinem Bruder Aston zur Renovierung überlassen. Aston, vor einiger Zeit aus einer Nerveinklinik zurückgekehrt, bietet dem alten Landstreicher Davies Unterkunft. Doch der erweist sich rasch als angeberischer, berechnender, intriganter Mensch. Je mehr in der vertrauensselige Aston unterstützt, desto anmaßender wird er. Die angebotene Hausmeisterstelle schlägt er aus und versucht sich mit Mick gegen Aston zu verbünden. Als er den Vorschlag macht, das Haus gemeinsam zu renovieren und Aston zurück in die Nervenklinik zu bringen, durchschauen die Brüder Davies’ hinterhältiges Spiel und setzen ihn vor die Tür. Der alte Landstreicher versucht nun, im Haus bleiben zu können, egal unter welcher Bedingung.Harold Pinter als "Realist unter den Absuden" (Ivan Nagel) aus. Die simple Geschichte ist schrecklich, absurd und komisch zugleich.
Halold Pinter über sein Stück: „Ich finde den Hausmeister komisch bis zu einer gewissen Grenze. Jenseits dieser Grenze ist er nicht mehr komisch, und um dieser Grenze willen habe ich das Stück geschrieben.“

 
Pressestimmen

Markus Kupferblum hat als Regisseur immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Für das Volkstheater in den Außenbezirken begnügt er sich mit neuer Theater-Einfachheit: Vor einem riesigen, lachenden roten Buddha (Bühne: Ludwig Reiter) schwindeln sich Pinters drei Individuen Mick, Aston und Davies durch ein Dasein am Rande des Seins. Klaus Haberls in sich gekehrter Aston hat etwas Liebevolles, Harmloses, aber auch Gefährliches. Seine Einfalt verbirgt Geheimnisse. Günther Wiederschwinger als Mick zeigt unter rauher Schale einen weichen Kern. Und Peter Uray als Vagabund Davies bringt sogar den Geruch der Straße über die Rampe. Sein Maskenspiel zwischen Anbiederling, bösem Alten und Hilflosem imponiert. Die drei bleiben- ganz im Sinn Pinters- menschliche Abbilder: Absurde Wesen mit erfreulicher Liebe zur Wortdeutlichkeit.
Tomas Gabler, Kronen Zeitung

Volkstheaterchefin Emmy Werner holt sich nicht nur für Produktionen an den Nebenfronten des Hauses Talente aus der Wiener Freien Tanzszene. Markus Kupferblum inszeniert jetzt Pinters Erfolgsstück quasi wie einen modernen Klassiker. So richtig fesseln kann uns die Story freilich trotzdem nicht. Und das liegt nicht an den Darstellern Günther Wiederschwinger (Mick), Klaus Haberl (Aston) und Peter Uray (Davies), die eine recht gute Leistung bringen. Es ist die Erwartung der Zuschauer, die sich seit den sechziger Jahren doch ziemlich verändert hat.
Helmut Schneider, Salzburger Nachrichten

Produktionen H