2001/02
Haupthaus 2002/03 Bezirke |
Jüngaweamanimma Mit Texten von Ernst Kein, Trude Marzik, Erika Molny, Christine Nöstlinger, Herbert Pirker, Ferdinand Raimund u. v. a. Im Haupthaus: Mit Vera Borek, Karl Ferdinand Kratzl, Gabriele Schuchter, Brigitte Swoboda, Alexander Bernard, Lana Cencic, Astrid Herbich, Susanne Holl, Manfred Jaksch, Werner Prinz, Alfred Rupprecht, Rolf Schwab, Günther Wiederschwinger Am Klavier: Peter Uwira Regie: Erhard Pauer Mit Susanne Holl, Manfred Jaksch, Wolfgang Klivana, Erika Mottl, Werner Prinz, Gabriele Schuchter, Peter Vilnai, Doris Weiner, Günther Wiederschwinger Gesamtleitung: Doris Weiner Die Zeit wartet auf niemanden, macht keine Ausnahmen und nimmt einfach ihren Lauf. Aber eben diese „Einfachheit“ des Zeitflusses vermögen nur wenige Menschen zu akzeptieren. Wie wäre es sonst möglich, dass zum Thema Älterwerden und Vergänglichkeit so viele Texte, Lieder und Theaterstücke geschrieben wurden. Speziell in Wien wird diese Tradition bis zum heutigen Tag gerne gepflegt, was sich auch in der Begeisterung des Premierenpublikums von „Jüngaweamanimma“ spiegelte. Ein flott inszenierter (Regie: Erhard Pauer) Reigen an Wienerliedern, Sketches und Couplets, der nostalgische Klassiker (u.a. von Hugo Wiener, Ernst Kein, Trude Marzik, Ferdinand Raimund, Johann Nestroy) mit neuerem Liedgut (von Wolfgang Ambros bis Queen) verknüpfte. Perfekt begleitet von Klavier (Peter Uwira), Percussion (Metin Meto) und Bass (Günther Schiebeck) ließen u.a. Brigitte Swoboda, Karl Ferdinand Kratzl, Vera Borek, Gabriele Schuchter, Alfred Rupprecht, Lana Cencic, Astrid Herbich und Manfred Jaksch die wienerische Erzählkunst beherzt aufleben. Ein Abend, der sich für 90 Minuten in ein Ensemble an Erinnerungen, Ängsten und Weinweisheiten verwandelte. Denn es sind nicht zuletzt die launigen Heurigen-Philosophen, die dem Tod eine Art Zufriedenheit bzw. „Wurschtigkeit“ entgegensetzen, um einmal mehr zu beweisen, dass späte Rosen eben doch am schönsten blühen.
Nestroy hat’s gewusst! Auch Ferdinand Raimund. Ja, und Wolfgang Ambros eigentlich auch. Die große Wiener Weisheit des Alterns: „Jüngaweamanimma“. Stars und treue Begleiter des Volkstheaters präsentieren einen Wiener Liederabend zwischen melancholischer Nostalgie und fröhlicher Vergänglichkeit. Texte und Lieder von Jandl bis zu den Beatles werden in Sketches und Nummern amüsant aufbereitet. Über allem liegt der morbide Hang der Wiener Seele zur Vergänglichkeit. Nur die Lieder zur flotten Klavierbegleitung von Peter Uwira wechseln schnell zwischen Heurigem und Stammbeisl. Eine Weisheit ernüchtert jedoch selbst den Weinkenner. Auch wenn „de baradeisa jetzt domatn hassn“, sterben müssen alle irgendwann. Und nicht nur in Wien …
Entzückend: Karl Ferdinand Kratzl als kleiner Lausbub und süß-perfide die Segnungen für ein Wiener Kinderl besingend. Rührend: Manfred Jakschs Abschied vom Schrebergarten – und von der Gattin. Hübsch: Brigitte Swobodas Sehnsucht nach der Teenie-Zeit. Knorrig: Alfred Rupprechts Wiener Sprüche. |