1994/95
Haupthaus
1995/96
Bezirke

Das Mädchen des Poeten
von Wolfgang Siegmund

Uraufführung

Premiere 8. Juni 1995 (Haupthaus)
24. November 1995 (Bezirke)

Esther: Maria Urban
Paulina: Brigitte Neumeister/Johanna Mertinz
Francois: Klaus Haberl/Günter Franzmeier
Juliette: Judith Keller
Bondy: Robert Hauer-Riedl
Ferry: Alfred Rupprecht
Mann im weiten Mantel: Manfred Jaksch

Inszenierung: Martin Gruber
Bühnenbild: Stefan Rieckhoff
Kostüme: Belara Zupan
Musik: Peter Herbert
Musikalische Einstudierung: Franz Neuwirth

 
„Ein Stück Erinnerung“ nennt der Autor dieses Stück.
Das „Mädchen des Poeten“ war die junge Esther gewesen, die Freundin eines unbekannten Dichters. Zusammen mit ihm und seinetwegen war sie vor den Nazis aus Wien bis nach Marseille geflohen. Dort hatte die Flucht ihr Ende und der junge Dichter den Tod gefunden. Nun, viele Jahre später, unternimmt die gealterte, vereinsamte Esther wieder eine Reise nach Marseille, diesmal zusammen mit ihrer alten Bekannten Paulina, die ihre eigenen und so ganz anderen Erinnerungen an diese Stadt hat.
Die beiden Frauen finden alles verändert, und doch ist auch alles noch da. Die Stadt, das Meer, das Hotel, das Zimmer, der Hotelbesitzer… Das scheinbar Vergangene lebt wieder auf und nimmt neue Gestalt an, als Wirklichkeit oder als Projektion; Erinnerungen werden lebendig, die alten Wunden brechen wieder auf.
Wolfgang Siegmund geht hier behutsam und zart und mit großem Einfühlungsvermögen einer der vielen kleinen Tragödien nach, die sich innerhalb der großen abspielten. Er erzählt von ungelebtem Leben, von Schuldgefühlen und von ihrem Fehlen, von Sehnsucht, die nie zu stillen, von Trauer, die nicht zu besänftigen ist.

 
Pressestimmen

Martin Gruber hat die Szenen energisch auf die sparsam gestaltete Drehbühne gestellt, ohne die Nachdenklichkeit des Textes zu zerstören. Ein poetischer, leicht zerfranster Text, schlüssig dargeboten.
Kurier

Exzellent und von grandiosem Rhythmus ist die Regie – eine wunderbar stimmige Szenenfolge.
Kleine Zeitung

Martin Gruber hatte dem betulichen Aufsagetheater der allermeisten Beteiligten nichts entgegenzusetzen.
Der Falter

Produktionen M