1998/99
Haupthaus

Das Mädl aus der Vorstadt
von Johann Nestroy

Premiere 6. Dezember 1998

Schnoferl, Winkelagent: Otto Tausig
Kauz, ein Spekulant: Michael Rastl
Frau von Erbsenstein, seine Nichte: Viktoria Schubert
Herr von Gigl, ihr Bräutigam: Günter Franzmeier
Knöpfl, Pfaidler: Peter Vilnai
Peppi, seine Tochter: Susanne Holl
Madame Storch, seine Schwester: Brigitte Swoboda
Rosalie, Näherin: Piroska Szekely
Sabine, Näherin: Sabine Herget
Thekla, Stickerin: Margot Vuga
Nannette, Stubenmädchen: Inge Altenburger
Dominik, Bedienter: Wolfgang Klivana

Akkordeon: Lukas Goldschmidt
Kontrabaß: Michael Preuschl
Klarinette: Erich Steinkogler
Couplet-Zusatzstrophen: Josef Hader

Inszenierung: Ruth Drexel
Bühnenbild: Renate Ziegler
Kostüme: Zwinki Jeannée
Musikalische Bearbeitung/Leitung: Lukas Goldschmidt

Ein Winkelagent, so eine Art Vorläufer heutiger Privatdetektive, namens Schnoferl schnüffelt bzw. schnoferlt hinter einem Börsenspekulanten her, verhindert sexuelle Belästigung, deckt einen großangelegten Betrug auf, rettet den Ruf eines fälschlich beschuldigten braven Buchhalters und seiner tapferen Tochter und verhilft nebenbei noch seinem jungen Freund zum geliebten armen Mädl.
Als Lohn für all die Mühen erhält er natürlich die angebetete Frau.
Ein richtiggehender Krimi aus dem Wien des Vormärz ist diese Posse.
Nestroy schrieb die Komödie 1841. Im Jahr davor hatte er den „Talisman“ geschrieben, ein halbes Jahr später wurde der „Jux“ uraufgeführt. Nestroy war auf dem Höhepunkt seines Könnens und seines Erfolges.
Geschliffene Dialoge, sprühender Wortwitz, die Handlung witzig und spannend und die Figuren reich und interessant ! Das ganz Stück scheint randvoll mit pulsierendem Leben .

 
Pressestimmen

Tausig hat heute abend wieder einmal bewiesen, mit welch sparsamen und präzisen Mitteln er Nestroy zu spielen vermag. Und Frau Schubert neben ihm: sie bringt all die witzige Härte und gallbittere Komik mit, die diese Figur braucht. Sie beide haben die Schärfe, den Witz, aber auch die Ernsthaftigkeit für Nestroys bitteren Sarkasmus.
Karl Löbl, „Nach der Premiere“, ORF

Otto Tausig spielt den Winkelagenten Schnoferl, eine idealere Besetzung läßt sich kaum denken.
Barbara Petsch, Die Presse

Ein mittleres Desaster mit nur kurzen Atempausen für die Qual.
Mit der dankbaren Rolle des Schnoferl nimmt Otto Tausig seinen selbstgewählten Abschied von der Bühne. Bei der Premiere im Wiener Volkstheater am Sonntag gönnte das Publikum seinem Liebling Tausig ein verdientes Bad im Jubel. Otto Tausig ist ein ausgezeichneter Nestroy-Spieler, er serviert den Text souverän und kreiert als Schnoferl eine liebenswert schusselige Figur.
Karin Kathrein, Kurier

Ein liebenswerter Schnoferl verabschiedet sich von der Volkstheaterbühne: Otto Tausig als emsiger Winkelagent trägt die Traurigkeit und das Mitleid von Nestroys Figur im Herzen. Ihm gelingt das Urbild eines wienerischen Menschenelements: mit all den kleinen Momenten zwischen Resignation, Hoffen und Glück.
Thomas Gabler, Kronenzeitung

Nach der Uraufführung von Johann Nestroys „Das Mädl aus der Vorstadt“ berichtete die „Wiener Theaterzeitung“ am 26. November 1841 über den Autor und Darsteller der Hauptfigur Schnoferl in Personalunion: „Man rief nicht, man jubelte ihn hervor.“ So ist es dem aktuellen Schnoferl in der neuen „Mädl aus der Vorstadt“-Produktion am Wiener Volkstheater auch gegangen: Auftrittsszenenbeifall und laute Bravos beim Schlußapplaus für Otto Tausig. Der Wiener Schauspieler mit internationaler Theater- und Filmkarriere nimmt Abschied von der Bühne.
Reinhold Reiterer, Kleine Zeitung Graz

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