1993/94
Bezirke, Haupthaus

Der Maulkorb
von Heinrich Spoerl

Premiere 13. April 1994 (Bezirke)
15. Mai 1994 (Haupthaus)
Wiederaufnahme Spielzeit 1994/95
Gastspiel in Villach 1994

Staatsanwalt von Treskowitsch: Peter Uray
Seine Frau: Johanna Mertinz
Trude: Birgit Linauer
Rabanus: Klaus Rohrmoser
Der Herr Hofrat: Erwin Ebenbauer
Der Vorsitzende der Strafkammer: Albert Rolant/Werner Prinz
Kriminalkommissar: Mühsam Fritz Holzer
Cilli: Hilde Sochor
Bäci: Gerhard Steffen/Rudolf Jusits
Frau Tiegel: Elisabeth Gassner
Scwefelhölzl: Peter Vilnai
Paula Pulvermann: Doris Weiner
Wilma: Inge Altenburger/Ulrike Wultsch
Sekretär: Günther Wiederschwinger/Nicolaus Hagg
Gerichtsdiener: Raimund Herbst
Schuldirektor: Wolfgang Klivana
Forstamtsdirektor: Wolf Dähne

Inszenierung: Fritz Zecha
Bühnenbild: Maxi Tschunko
Kostüme: Jutta Brandau

Am Marktplatz einer Kleinstadt hat sich Skandalöses zugetragen: Jemand hat nächtens der ehrwürdigen Statue des Landesfürsten einen Maulkorb umgehängt. Staatsanwalt von Treskowitsch wird damit beauftragt, den „Majestätsbeleidiger“ zu finden. Verdächtige gibt es viele, noch dazu, wo die jüngste Rede des Landesherrn die Gemüter bewegt. Aber wer würde sich schon einen derart peinlichen Scherz erlauben? Der Zuschauer erkennt es bald: Alle Indizien weisen darauf hin, daß Treskowitsch selbst …
Die Justizkomödie „Der Maulkorb“ aus dem vom Autor beschriebenen rheinländischen Umfeld des wilhelminischen Deutschen Reiches in eine südösterreichische Landeshauptstadt der k. u. k. Monarchie zu verlegen, soll dem Publikum heute und hierzulande eine Schiene zur spontanen Annäherung an einen im Original – vor allem bei den Volkstypen – für unser Ohr eher exotisch klingenden Text legen. Majestätsbeleidigung und deren strafrechtliche Folgen – am paradoxen Beispiel der Personalunion von Strafverfolger und Täter der Lächerlichkeit preisgegeben – ist heute kein Gegenstand öffentlicher Erregung mehr. Jedoch ist die groteske Verstrickung eines bislang überaus korrekten Staatsbeamten, von der Tücke des Zufalls heimgesucht, zweifellos ein Stoff für eine gesellschaftskritische Komödie von bleibender Gültigkeit.

 
Pressestimmen

Fritz Zecha verpflanzte Spoerls Lustspielhit nach Graz und verzichtete auf schrille Gags. Die Geschichte darf bleiben, wie sie ist: lustig, charmant, museal. Dem versiert agierenden Ensemble gewährt dieser Schwank schöne Rollen. Berührend, eine Studie: Peter Uray als gegen sich selbst ermittelnder Delinquent. Dezent erheitert und erheiternd: Klaus Rohrmoser als Kronzeuge. Pfiffig: Birgit Linauer als Töchterchen. Die kluge Ehefrau: Johanna Mertinz. Der skurrile Kriminalkommissar: Fritz Holzer. Ganz besoders aber: Hilde Sochor und Gerhard Steffen als schräges Pärchen. Nicht, daß es keine Längen gäbe, doch über weite Strecken hat diese Aufführung ihren Reiz, und sie ist wahrlich imstnde, nach einem harten Arbeitstag die Magennerven sanft zu glätten.
Barbara Petsch, Die Presse

Leben in das „anständige“ Verwirrspiel bringen nur Rabanus (Klaus Rohrmoser) und die Sandler Cilli (Hilde Sochor) und Bäci (Gerhard Steffen).
AM, Kronenzeitung

Produktionen M