2003/04
Bezirke, Haupthaus

Miami Murder Show
von Lida Winiewicz

Österreichische Erstaufführung

Premiere und Festvorstellung anlässlich des 50. Jubiläums der Bezirkstournee im großen Haus am 19. November 2003
Wiederaufnahme im Haupthaus ab 6. September 2004

Mit
Susanne Holl, Manfred Jaksch, Thomas Kamper, Wolfgang Klivana, Erika Mottl, Roger Murbach, Herbert Prikopa/Jörg Stelling, Werner Prinz, Jakob Seeböck/Stefan Wilde, Thomas Stolzeti, Frank Michael Weber

Inszenierung: Peter M. Preissler
Ausstattung: Thomas Pekny

Sieben Überlebende des Holocaust genießen ihr Altenteil in der Wärme Floridas und versuchen die Schrecken ihrer Vergangenheit mit Humor zu überwinden. Da platzt die übernächste Generation herein, die verdrängen möchte, was sie doch nicht verschuldet hat und die alten Herren sehen sich gezwungen für die junge Frau eine Sondervorstellung zu geben und noch einmal ihre Geschichten zu erzählen, die sie doch fest entschlossen waren zu vergessen.
„Erzählt die Geschichte, damit sie nicht vergessen wird!“: In „Miami Murder Show“ wird das Unerledigte, Unaufgearbeitete der Vergangenheit lebendig.
Lida Winiewicz, im Volkstheater und in den „Bezirken“ schon erfolgreich mit „Späte Gegend“, „Der Seidenschrei“ und „Die Wohnung“, hat daraus eine berührende, oft auch heitere Geschichte um die heilende Wirkung des Bekenntnisses zur Wahrheit gemacht.
Die Uraufführung fand 2001 in Saarbrücken statt.

 
Pressestimmen

Sieben ältere Herren schlagen ihre Zeit tot und freuen sich an der Sonne Floridas. Den Holocaust haben sie überlebt, jetzt spitzt ein Immobilienspekulant auf ihren Alterssitz. Eine Jusstudentin aus Österreich taucht auf, die nicht verstehen will, dass ihr Großvater einem wildfremden Menschen ihr Elternhaus vererbt hat. Nicht nur der Arisierungsschatten reicht in die Gegenwart. Ein gutgebautes Stück, handwerklich sauber umgesetzt (Regie: Peter M. Preissler), teilweise vorzüglich gespielt: Herbert Prikopa, Manfred Jaksch, Thomas Kamper, Werner Prinz.
rr, OÖ Nachrichten

„Erzählt die Geschichte, damit sie nicht vergessen wird“, sagt einer der alten Männer, in der Nachmittagssonne Floridas sitzend zu seinen Freunden. Er ist – wie die anderen auch – Überlebender des Holocaust. Lida Winiewicz hat sich in ihrem Stück einmal mehr mit dem Thema des Jahrhunderts auseinandergesetzt.
Ein gut aufeinander eingespieltes Herrenensemble, bestehend aus Thomas Stolzeti, Roger Murbach, Werner Prinz, Frank Michael Weber, Herbert Prikopa, Wolfgang Klivana, Manfred Jaksch, findet sichtlich Vergnügen daran, die Figuren mit kleinen Schnurren und Ticks mit Leben zu erfüllen. Peter M. Preissler hat den Text in realistischen Bildern sehr solide umgesetzt.
B. Suchan, Wiener Zeitung

Winiewicz hat jüdische Weisheiten, Witze und Marotten, Schilderungen aus Konzentrationslagern, Verdrängungsmechanismen, aber auch Klischees übelegt und präzise formuliert zu einem Lehrstück zusammengefügt, ohne im geringsten sentimental zu werden.
mr, Presse

Eindrucksvoll, ohne ins Plakative abzugleiten gelingt dieser "Miami Murder Show" die wesentlichen Aspekte zu behandeln und, was besonders wichtig ist, auch Probleme der zweiten und dritten Generation mit einzubeziehen,
em, Die Presse (zur Wiederaufnahme)

Produktionen M