Nacht. Wind
von Andreas Staudinger
nach Texten von Gertrud Kolmar
Uraufführung
Gastspiel des K & K – Experimentalstudios
Premiere 23. März 1994
Mit
Gunda König
Susanne Mitterer
Joschi Hanak
Regie: Andreas Staudinger
Bühne: Ernst Hubmann
Bratsche: Alexander Eberhart
Wären Begriffe aus der Musik für Theater zulässig, könnte man Nacht. Wind noch am ehesten als Notturno bezeichnen, als ein behutsames, leises nächtliches Spiel um Leben und Werk einer vergessenen Dichterin – der in Auschwitz ermordeten Berliner Lyrikerin Gertrud Kolmar.
Ausgehend von einer in ihren Briefen angedeuteten „letzten Liebe“ der sechsundvierzigjährigen jüdischen Schriftstellerin zu einem zwanzigjährigen Mann, der wie sie Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik leisten mußte, entwickelt Andreas Staudinger das Bild einer Frau des jüdischen Großbürgertums, deren Fluchtbewegungen vor der politischen Realtät zu einer Art innerer Emigration in die Welt der Literatur werden.