1989/90
Bezirke, Haupthaus

Oscar
von Claude Magnier
(Deutsch von Hans Weigel)

Premiere 30. März 1990 (Bezirke)
3. Juni 1990 (Haupthaus)

Mit
Heinz Petters (Pierre Barnier)
Doris Weiner (Marie-Luise)
Viktoria Schubert (Colette)
Fritz Hammel (Albert Leroi)
Brigitte Neumeister (Bernadette)
Gerold Rudle (Oscar)
Maria Urban (Charlotte)
Silvia Vas (Nicole)
Bernhard Hall (Philippe Dubois)

Inszenierung: Fritz Zecha
Bühne: Kony Müller
Kostüme: Jutta Brandau

Albert Leroi, erfolgreicher Jungmanager, holt seinen Chef und Gönner Pierre Barnier aus dem Bett, um ihn mit seiner Forderung nach einer Gehaltserhöhung zu konfrontieren. Barnier verschluckt sich beinahe an seinem Frühstück, als er die Summe hört, die Albert sich vorstellt, und ist dem Ersticken nahe, als – Schlag auf Schlag – Albert ihm mitteilt, daß er die Gehaltserhöhung braucht, um zu heiraten, daß es Barniers Tochter ist, die er heiraten und das angenehme Leben bieten können will, das sie gewöhnt ist, daß er eine Mitgift in Millionenhöhe erwartet, dafür aber bereit ist, sein eigenes Vermögen, das er sich geschaffen hat, indem er Schwarzgelder (rund 34 Millionen Francs) aus der Firma in die eigene Tasche abgezweigt hat, auf den Namen seiner Braut zu überschreiben. Barnier, der Albert nicht wegen Diebstahls verhaften lassen kann, weil das gestohlene Geld in seinen Büchern nicht vorkommt und er nichts mehr fürchtet als das Finanzamt, gibt sich geschlagen. Barniers Tochter Colette indessen liebt den Chauffeur Oscar, der seit vierzehn Tagen verschwunden ist und – wie sich herausstellt – bei der Fremdenlegion unterschrieben hat, und täuscht – auf Anraten des Stubenmädchens Bernadette, die dabei ist, ihre Dienstbotenkarriere zu beenden, um einen reichen Adeligen zu heiraten – eine Schwangerschaft vor, um ihren Vater zu zwingen, ihr die Heirat zu erlauben. Da bekommt Barnier, der der Meinung ist, daß Colette von Albert redet, wenn sie von Oscar spricht, Besuch von Nicole, die ihm gesteht, daß sie, als sie Albert kennenlernte, sich ihrer Armut geschämt und ihm vorgeschwindelt hat, die reiche Barnier-Tochter zu sein. Jetzt, aufs äußerste besorgt um seine Millionen, holt Barnier zum Gegenschlag aus: Er läßt Albert ein Eheversprechen und eine Vaterschaftsanerkennung unterschreiben, läßt sich die Millionen, die Albert in Schmuck angelegt hat, in einem Koffer bringen, nachdem er seinerseits eine Erklärung unterschrieben hat, daß er diesen Koffer Albert wieder zurückgeben wird, wenn er seine Tochter geheiratet hat. Dann konfrontiert er ihn mit der Wahrheit. Aber ist das die Wahrheit? Albert nimmt jedenfalls den Kampf um den Koffer auf – da tauchen noch zwei Koffer auf, die genauso aussehen wie der Schmuckkoffer.

 
Pressestimmen

Ein geölt abschnurrendes Lustspiel mit den obligaten Verwechslungen und Pointen ist kein Kulturereignis, aber wenn Heinz Petters wieder einmal seine Virtuosität auf dem Gebiet der Situationskomik beweisen kann, eine willkommene Abwechslung.
H. B., Die Furche

Heinz Petters hat gegen Luis de Funès zu bestehen, gegen den Weltklasse-Zappler. Es spricht für Petters, daß er auf seine ruhigere Art den Test besteht. Noch ruhiger wäre diese Art, hätte sich nicht die Regie vom Film inspirieren lassen. Fritz Zechas Inszenierung leistet Erstaunliches, sie zeigt keine Furcht vor dem Kino. Sie läßt Heinz Petters fuchteln, turnen, daß man für dessen Knochen fürchtet und gönnt ihm zwischendurch ruhigere Momente.
Kurt Kahl, Kurier

Heinz Petters sorgt in dieser turbulenten Komödie für so manches Schmunzeln, auch wenn er den üblen Raffzahn mit fast sympathischen Zügen ausstattet. Fritz Hammel und Doris Weiner entledigen sich ihrer Rollen mit augenzwinkernder Spielfreude. Der ursprüngliche Giftzahn der Bösartigkeit ist in dieser Inszenierung allerdings nicht zu finden.
Hans Heinz Hahnl, A.Z.

Produktionen O