1992/93
Bezirke

Die Schule der Frauen
von Molière
(L‘ecole des femmes, Deutsch von Hans Weigel)

Premiere 17. November 1992

Arnolphe: Rudolf Strobl
Agnes, Tochter des Enrique: Birgit Linauer
Horace, Sohn des Oronte: Günter Franzmeier
Chrysalde, Freund Arnolphes: Bernhard Hall
Enrique, Schwager Chrysaldes, Vater der Agnes: Michael Herbe
Alain, Bauer, Diener Arnolphes: Michael Herbe
Georgette, Bäuerin, Dienerin Arnolphes: Linde Prelog
Notar: Bernhard Hall

Inszenierung: Peter M. Preissler
Ausstattung: Suzie Heger

 
In seinem Schauspiel griff Molière auf verschiedene Vorlagen zurück und verarbeitete diese zu einem Stück, in dem Monologe und dialogisierte „Seelenqualen“ wichtiger sind als die eigentliche Handlung.
Vorangegangen war die Komödie „Die Schule der Ehemänner“, wo Molière in die zeitgenössische Diskussion über die korrekte Erziehung junger Mädchen eingriff.
Ausschlaggebend für den Erfolg des Stücks, das sich bereits dem Genre Charakterkomödie annähert, war vor allem der Angriff Molières auf das bürgerliche und kirchliche Eheregiment. Diese Kritik an der traditionellen Auffassung ehelicher Liebe und Treue wurde zu einem Prinzipienstreit und von den Gegnern des Dramatikers zurückgewiesen. Als Reaktion darauf schuf Molière den Einakter „Kritik der Schule der Frauen“, in dem sich Befürworter und Gegner mit dem vorangegangenen Stück auseinandersetzen.

 
Pressestimmen

Wie Theater auf dem Theater, wie eine bunte Improvisation, wirkt Peter M. Preisslers Inszenierung. Kabarettistische Anklänge und amüsante Pointen sorgen für einen unterhaltsamen Abend.
Wiener Zeitung

Molières Komödie, die auch Gesellschaftskritik enthält, ist nicht nur komisch, sondern auch tragisch. Regisseur Peter M. Preissler, Birgit Linauer als „Naivchen“ und das Ensemble gestalten einen amüsanten Abend. Rudolf Strobl hat den erfolglosen Dompteur gut gespielt, aber seinen Text schlecht gelernt.
Täglich Alles

Dass Regisseur Peter M. Preissler versucht, dem Stil der Entstehungszeit nachzuempfinden und sich dabei aufs Dekor beschränkt, lässt die Inszenierung altmodisch wirken. Rudolph Strobl als Herr Arnolphe rückt permanent feixend sein wienerisches Profil ins rechte Licht und hat Textlücken. Linde Prelog, Bernhard Hall und Michael Herbe stehen als Chargen auf der Bühne. Agnes, gespielt von Birgit Linauer, plaudert lieb. Die einzige einigermaßen plastische Figur des Abends ist Günter Franzmeier als Horace mit Rollschuhen.
Die Presse

Produktionen S