Der Seidenschrei und andere Gesänge
von Lida Winiewicz
Uraufführung
Premiere 20. Oktober 1999
Inszeniert und gespielt von: Viktoria Schubert
Musiziert und gespielt von: Alexander Kuchinka
Ausstattung: Stephan Koch/Viktoria Schubert
Musik: Bernhard van Ham
Im Mittelpunkt dieser musikalischen Geschichte stehen eine Frau und – ihre Kleidungsstücke. Nach Silvias Scheidung von Gustl sind ein paar alte Sachen in der ehemals gemeinsamen Wohnung zurückgeblieben. Abholung dringend erbeten. Denn Gustl lebt nun mit Silvias „bester Freundin“ zusammen. „Ein alter Hut, immer modern, trägt man in den höchsten Kreisen …“, stellt sie lakonisch fest und beginnt einzupacken: ein Kinderkleid, eine Schuluniform, Plateauschuhe, eine Küchenschürze, eine Stola. Jedes Kleidungsstück hat eine Geschichte, jedes erinnert an einen Anlaß, zu dem es getragen wurde, zu jedem gibt es ein Lied.
Silvia kommt mit dem jungen Mann, der sie am Klavier begleitet, ins Gespräch. Sie erzählt von ihrer Kindheit, der Ehe, dem ersten Job und den Schwierigkeiten, jetzt nach der Scheidung wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Pressestimmen
Viktoria Schubert hat die Uraufführung im Theater Akzent witzig und mit leiser Ironie inszeniert. Sie spielt und singt sich mit Alexander Kuchinka als jungem „Hobbypsychologen“ am Klavier durch ein Frauenleben: Scheidungsnachwehen mit Seidenmalerei und anderen „sinnvollen“ Beschäftigungen. Klischees, die das Leben spielt, aber auch Dinge über die Frau manchmal erst „danach“ lachen kann: alte „verpasste“ Verehrer und neue „Optionen“ …
Die Furche
Vermutlich, weil Viktoria Schubert die Durchschnittsfrau so gut getroffen hat und Alexander Kuchinka am Klavier ihr ein einfühlsamer Partner war, hat das Publikum gerne angenommen, wie – nicht sehr aufregend, jedoch liebevoll formuliert – Kummer, Einsichten und alltägliche Belanglosigkeiten vorgetragen wurden.
Frauenblatt