Tannhäuser
von Richard Wagner
Eine Matinée mit Marcel Prawy
Gesamtlesung der Dichtung
Premiere 25. November 2001
Mit Andrea Eckert, Chris Pichler, Sabine Herget, Susanne Holl, Erwin Ebenbauer, Robert Hauer-Riedl, Raimund Herbst, Wolfgang Klivana, Rolf Schwab, Peter Uray u.a.
Am Klavier kommentiert von Marcel Prawy
Toneinspielungen unter Herbert von Karajan und Giuseppe Sinopoli
Gestaltung: Marcel Prawy
Mitarbeit: Barbara Pluch
Sie sind schon zur Institution geworden: Die Lesungen von Operntexten durch SchauspielerInnen des Volkstheaters, gestaltet, am Klavier kommentiert und mit ausgewählten Toneinspielungen versehen von Marcel Prawy. Nach „Der Ring des Nibelungen“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Tristan und Isolde“ und „Lohengrin“ widmet Prawy, der Ende des Jahres seinen 90. Geburtstag feiert, auch heuer wieder zwei Sonntagvormittage einer Oper Richard Wagners: „Tannhäuser“, die „große romantische Oper“ des Dichter-Komponisten aus seinen Dresdner Jahren. Wagner verbindet darin das Thema des Sängerkriegs auf der Wartburg (13. Jh.) mit Motiven aus dem Volkslied vom Tannhäuser (16. Jh.) und aus dem deutschen Sagenkreis. Tannhäuser, historisch belegter mittelhochdeutscher Dichter, fand als Gestalt vom sündigen Ritter, der von Frau Venus in ihren Zauberberg gelockt wird, Eingang in die Sagenwelt. Wagners Tannhäuser drängt es zu den Menschen zurück. Auf der Wartburg nimmt er am Sängerkrieg der gepriesensten Minnesänger teil. Mit seinem Jubelgesang auf Frau Venus bricht er alle Konvention. Eine Pilgerreise nach Rom soll seinen Frevel sühnen. Doch das Zeichen göttlicher Gnade – der grünende Pilgerstab – kommt zu spät. Wagners Tannhäuser – anders als in der mittelalterlichen Sage – kehrt nicht in den Venusberg zurück. Er bricht sterbend an der Bahre mit der Leiche der tugendhaften Elisabeth von Thüringen zusammen. Erst durch den Tod erlangt er Erlösung. Die Uraufführung des „Tannhäuser“ fand 1845 in Dresden statt, für die Pariser Oper überarbeitete Wagner 1860/61 das Werk.