1999/2000
Haupthaus,
Rauchsalon,
plafond

Unruhiges Österreich. Veranstaltungen zur Lage
Zyklus

März bis Juni 2000

  

Texte zur Lage
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Männer. Phantasien. Politik

19. März 2000

Eine Frauenrunde mit
Barbara Albert, Filmregisseurin
Johanna Dohnal, Ex-Frauenministerin
Birgit Doll, Schauspielerin
Helene Maimann, Historikerin und Filmemacherin
Maria Rösslhumer, Autorin
Elisabeth Schnürer, Freie Journalistin
Elisabeth Schweeger, Dramaturgin und Theaterleiterin
Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin
Erika Weinzierl, Zeithistorikerin

Gastgeberin: Emmy Werner

Die Politik ist mehr denn je von patriarchalen Strukturen geprägt.
Wie reagieren Künstlerinnen, Intellektuelle, Wissenschaftlerinnen auf die aktuelle Situation?
Nach zahlreichen "Männerrunden" zur Lage diskutieren nun 10 Frauen die politische Wende in Österreich aus ihrer Sicht.

   

meinkampfmasseundmacht
Erwin Steinhauer rezitiert

24. März 2000

Er traut sich alles zu, das Schwierigste ist ihm recht, wenn er es macht, muß es gelingen. Es geht dabei um Entscheidungen, Überraschungen, Verhüllungen, Forderungen, Drohungen, feierliche Versprechungen, Vertragsbrüche, zeitweilige Nichtangriffe, schließlich um Kriege, aber es geht auch um eine Art von Allwissenheit und besonders auch um eine solche auf Spezialgebieten. Sein Gedächtnis für Zahlen ist eine Sache für sich. Zahlen spielen bei ihm eine andere Rolle als bei anderen Menschen. Sie haben etwas von Massen, die sich sprunghaft vermehren. Seine heftigste Leidenschaft gilt der Zahl der Deutschen, die insgesamt in seinem Reich zueinander finden werden. Die Wollust der springenden Zahl in seinen Reden ist eklatant. Das stärkste Mittel zur Erregung der Masse ist die Vorspiegelung ihres Wachstums. Solange die Masse ihre Zunahme spürt, braucht sie nicht zu zerfallen. Je höher die Zahl, die man ihr als erreichbar nennt, umso tiefer ist sie von sich beeindruckt. Aber man muß ihr auch ein akutes Gefühl davon geben, wie sie zu dieser Zahl gelangt. Man klettert in immer größerer Erregung in die Höhe. 60, 65, 68, 80, 100 Millionen Deutsche.
(Aus: Elias Canetti, Die gespaltene Zukunft, 1972)

   

Der Herr Karl
von Helmut Qualtinger
Hilde Sochor rezitiert

13. April 2000

Der klassische Text von Carl Merz und Helmut Qualtinger zum Österreichertum ist durch die unübertreffliche Darstellungskunst Helmut Qualtingers zum Kultobjekt geworden.
Die Lesung Hilde Sochors soll ein neues, durch Wiedererkennungseffekte unbeeinflusstes Hinhören auf Sprache und Inhalte ermöglichen.

   

patrioten. ein worttheater
Literatursimultanperformance

21. Mai 2000
im ganzen Theater an mehreren Schauplätzen

Von und mit österreichischen Autorinnen und Autoren:
Reinhold Aumaier, Antonio Fian, Franzobel, Harald Gsaller, Hil de Gard, Gerhard Jaschke, Werner Herbst, Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Ronald Pohl, Egon A. Prantl, Robert Schindel, Franz Schuh, Erwin Steinhauer, Daniel Wisser u.a.
und mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Volkstheaters

In Zusammenarbeit mit dem Literarischen Quartier Alte Schmiede/Dr. Kurt Neumann

Das „worttheater“ steht diesmal unter einem Thema. Es heißt Patriotismus: Die Literatur ist aufgerufen zu zeigen, wie sie dieses Land liebt.
Das Volkstheater Wien wird – mittlerweile zum dritten Mal – den Versuch unternehmen, literarischen Texten einen Resonanzraum zu gewinnen. Dabei werden die Erfahrungen der ersten zwei, sehr gut aufgenommenen Versuche der vergangenen Jahre berücksichtigt und das Projekt optimiert: an bis zu 20 verschiedenen Orten des Theaters (Logen, Garderoben, Foyer, Ränge, Parkett, Plafond, Bühne etc.) sind literarische Texte, zum Teil gleichzeitig, zum Teil in komponierter Abfolge, präsent. Es soll gelesen, frei gesprochen oder gespielt werden, die eingeladenen Autorinnen und Autoren werden in erster Linie die eigenen Arbeiten lesen, Ensemblemitglieder des Hauses wirken ebenfalls mit. Das Publikum wandert ungebunden zwischen den einzelnen Darbietungen, ist aber stets von Texten umfangen, kann sich stets nur mitten im „worttheater“ bewegen.

Dreck
von Robert Schneider

Mit Massud Rahnama

Wiederaufnahme der Erstaufführungsproduktion von 1993
im Rahmen des Zyklus „Unruhiges Österreich“
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Die Wohnung
von Lida Winiewicz

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Siehe Bezirke-Produktion

Produktionen U