1991/92
Bezirke, Haupthaus |
Unter der Treppe Premiere 8. April 1992 (Bezirke) Mit Inszenierung: Peter M. Preissler Heute ist „Unter der Treppe“ kein Stück mehr über eine diskriminierte Randgruppe. Heute steht das landläufige Elend einer Zweierbeziehung im Mittelpunkt, die zu lange gedauert hat. Im leicht vergammelten Frisiersalon, den Suzie Heger auf die Bühne gestellt hat, hat Peter M. Preissler jegliche Denunziation der beiden alternden Homosexuellen vermieden. Peter Uray und Adolf Lukan werfen sich mit vollem Einsatz in ihre Paraderollen, lassen Angst und Vereinsamung so deutlich werden wie das ergebene Leiden des einen und das bösartige Auftrumpfen des anderen. Adolf Lukan und Peter Uray sind zu großer Verhaltenheit und Diskretion angehalten. Kein Klischee wird bedient, wodurch die Sache allerdings viel an Schwung und Komik verliert. Peter M. Preisslers Inszenierung beweist viel Takt, ohne die Pointen zu unterdrücken. Keine unguten Lacher, behutsam werden die Nöte des Zusammenlebens aufgerollt. Adolf Lukan spielt den Bohemien, mit dessen Karriere es nicht weit her ist. Fahrig verrät er Panik. Peter Uray als Friseur, dem die Haare ausgehen: seine Betulichkeit entbehrt, von Herzen kommend, des Lächerlichen. |