1989/90
Haupthaus

Der Verschwender
von Ferdinand Raimund
Musik von Peter Zwetkoff nach Konradin Kreuzer

Premiere 30. Mai 1990
Wiederaufnahme 1990/91

Mit
Tobias Moretti (Flottwell)
Michael Rastl (Valentin)
Gabriele Schuchter/Viktoria Schubert (Rosa)
Petra Morzé (Cheristane)
Fritz Hammel (Chevalier)
Hilde Sochor (Altes Weib)
Michael Totz (Wolf)
Rudolf Jusits (Azur)
und Inge Altenburger, Wolf Dähne, Uwe Falkenbach, Fritz Holzer, Manfred Jaksch, Wolfgang Klivana, Erich Margo, Cornelius Obonya, Klaus Rohrmoser, Albert Rolant, Alfred Rupprecht, Andreas Schlager, Martina Schroll, Ronald Seboth,
Franziska Sztavjanik, Peter Vilnai, Frank Michael Weber, Peter Wolsdorff
sowie die Kinder: Nikos Tzanakis/Abraham Thill, Aris Sas, Josef Stark, Luisa Fillitz/Philipp Stark

Inszenierung: Paris Kosmidis
Bühne und Kostüme: Florian Parbs
Musik: Peter Zwetkoff
Chor: „Voces Wien“, Leitung: Sibyl Urbancic
Musikalische Leitung: Michael Kienzl
Choreographische Beratung: Matyas Jurkovics

Als das hohe Lied auf Dienertreue, Bescheidenheit, Dankbarkeit und das kleine Glück im Winkel, als Absage an jede Maßlosigkeit, auch wenn sie die Form von Großzügigkeit und Liebenswürdigkeit annimmt, so wurde uns Raimunds letztes Stück überliefert. Und wurde in dieser Überlieferung zum Inbegriff alles Biedermeierlichen, des hoffnungslos Unpolitischen, der freiwilligen Selbstzensur, der Resignation als Lebensprinzip, der Beschneidung von menschlichen Möglichkeiten. Heute, wo der Glaube an Wachstum, unbegrenzten Wohlstand, technischen Fortschritt und die hemmungslose Ausbeutung der Natur ins Wanken geraten ist, ist der „Verschwender“ eine Geschichte, die erzählt vom verschwenderischen oder kleinlich-gierigen Umgang des Menschen mit den Kapitalien, die ihm zur Verfügung stehen – und vom Scheitern beider Haltungen; und eine Geschichte, die – Märchen, die sie ist –, von einer anderen menschlichen Möglichkeit erzählt: von Bescheidenheit, die nichts mit Unterwürfigkeit zu tun hat, Treue, die nicht Herrschaftsverhältnisse zementiert, und Dankbarkeit, die sich nicht klein macht.

 
Pressestimmen

Pseudomodernes Frack- und Leitergetue, scheußliche Musik und quälende Umbaupausen stehen auf der Sollseite. Andererseits sind effektvolle Bilder, ironische Gags und gute Schauspielerleistungen zu registrieren.
Kronenzeitung

Regisseur Paris Kosmidis hat dem Raimund-Stück einen Fleckerlteppich aus glatten Arrangements, modischem Schnickschnack und einem bald naiv-plakativen, bald realistischen Stilgemisch übergeworfen. Er bemüht sich geradezu, eine klare Linie zu vermeiden.
profil

Produktionen V