1996/97
Haupthaus |
Vom Qualtinger Das letzte Lokal Premiere 17. November 1996 Mit Inszenierung: Emmy Werner Im „letzten Lokal“ treffen sie sich morgens, abends oder mitternachts, aber immer knapp vor der Sperrstund, die liebenswürdigen Henker und die gemeingefährlichen Opfer, die Blumen vom Gemeindebau, die anlassigen Herren im Salonsteirer, die Zaungäste des Wirtschaftswunders, die ewigen Hofräte und die ewigen Witwen, die Monster und Wesen und träumen davon, dass Wien wieder Weltstadt wird. Eine Hommage an den Chronisten der Wiener Seele, die großteils traumwandlerisch sicher auf dem Grat zwischen Kabarett, Klamauk, Aberwitz und Photo-Realismus balanciert. Ein Wienerisches Grusical als Ringelspiel und Nummernrevue. Man hört, man sieht es gerne. Nicht zuletzt wegen der zum Teil hervorragenden Darsteller. Zu einer pausenlosen Geisterbahn montiert. Damit hat Emmy Werner den einzigen Fehler ihrer sonst kicher-keuschen, psycho-somatischen Inszenierung begangen, denn im Bemühen, nur ja keine Längen aufkommen zu lassen, wird viel zu schnell gespielt. Emmy Werner inszenierte die hinterlassenen Texte wie literarische Kleinodien, statt die teils bösen, teils nur realistisch wiedergegebenen Alltags-Dialoge ins Absurde zu verfremden. |