2000/01
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Zoogeschichte Premiere 28. Jänner 2001 Mit Alexander Lhotzky und Rolf Schwab Regie: Georg Lhotsky Central Park am Theater-Plafond: Zwei Männer treffen einander in einem Park. Das heißt, der eine (Alexander Lhotzky) zwingt den anderen (Rolf Schwab) förmlich zum Gespräch. Der arbeitet im Verlagswesen, und Typen wie den einen kennt er nur aus Büchern, wo sie seiner Ansicht nach hingehören. Interessiert, aber angewidert, freundschaftlich, aber im Ton doch von oben herab, lässt er sich ein auf Geschichten aus der schmuddeligen Einzimmer-Eastside-Welt, gibt selbst sein Lebensgerüst preis und muss Hohn dafür einstecken. Es entspinnt sich ein sehr realistischer Dialog, der zusehends ins Absurde führt, behutsam in Szene gesetzt von Georg Lhotsky. Albees Dramenerstling gelang dank unaufdringlicher Regie und Darstellung ausgezeichnet. Unterschiedlicher können die zwei nicht sein: der eine ein biederer, ausbalancierter Angestellter, der andere ruhelos, verwahrlost getrieben, ein Einzelgänger. Zwischen Provokation und Verlassenheit, Neugierde und Kräftemessen wird die Parkbank zum tödlichen Ort der Auseinandersetzung. So surreal mancher Aspekt der Story wirkt, folgt man der Geschichte gern. Umso mehr, als die Schauspielerleistungen überzeugen. Erzählt wird der verbale Versuch einer Annäherung zwischen einem Etablierten und einem Außenseiter, ein Versuch zu verstehen, was jenseits der eigenen (sozialen) Reichweite liegt. Dass die Situation letztendlich eskalieren muss, ist zwar vorhersehbar, aber in ihrem „Wie“ überaus berührend skizziert. Was einerseits eine Stärke des Textes, andererseits den beiden Darstellern zuzuschreiben ist, die unter der Regie von Georg Lhotsky einen sehenswerten, von sympathischer Kraft getragenen Theaterabend kreieren. |