1988/89
Haupthaus

Zündstoff
von Tom Kempinski
(Deutsch von Andreas Pegler)

Premiere 22. September 1988

Für das Fernsehen aufgezeichnet vom ORF

Im Rahmen der Aufführungsserie fand eine Diskussion über das Thema „Disziplin, Pflichterfüllung, Vaterland, Gehorsam und Widerstand“ statt. Unter Leitung von Peter Huemer diskutierten Johanna Dohnal, Andreas Khol, Leopold Ungar u.a.

Mit
Michael Rastl (Carter)
Otto Clemens (Grant)
Andreas Schlager (Baines)
Ronald Seboth (Crockworth)
Fritz Hammel (Santo)
Hakon Hirzenberger (Hillfield)
Werner Prinz (Sergeant)
Hermann Schmid (Stimme des Majors)

Inszenierung: Rudolf Jusits
Bühne: Christian Feichtinger
Kostüme: Suzie Heger
Kampftraining: Leo Baumgartner

„Zündstoff“ und „Die Jungfrau von Orleans“ schlagen unser Grundthema der Saison 88/89 an: Gehorsam und Widerstand.
Schillers romantische Tragödie über mörderische Pflichterfüllung für Gott und Vaterland und Kempinskis heutiger Reißer über und gegen blinden militärischen Gehorsam.

 
Presestimmen

Das Stück vermag das Publikum aufzuwühlen, zu schockieren und zu ergreifen – ohne special effects. Mit einer ungeheuren Präsenz behauptet die Inszenierung eine tragische menschliche Haltung gegenüber einem zynischen System der Unmenschlichkeit.
Der Standard

Ein Gebrauchsstück von tadelloser Tendenz. Ein erstklassiger Realist, der das ohne Kunstblähung in Szene setzt. Keine Starlets, sondern gute Schauspieler. Tom Kempinskis pazifistischer Schocker gerät zum sensationellen, bejubelten Ereignis.
Kronen Zeitung

Es ist dem Regisseur gelungen das mehr als empfindliche Gleichgewicht dieses mit Themen vollgestopften Schockers, indem es um Bürgerkrieg und Brutalität gegen Zivilisten, um Folter, Befehlsnotstand, blinden Gehorsam und Fahneneid geht, in intensiver Arbeit herzustellen. Ein außerordentlicher Erfolg. Vielleicht gibt es das wirklich wieder: Theater, das auf sein Ensemble setzt und seinen Zuschauern aufregende Geschichten erzählt.
Die Presse

Drastisches Boulevardtheater mit unüberhörbaren Peinlichkeiten. Ob derart reißerisches Boulevard eigentlich noch fähig ist, auch differenziertes Nachdenken zu fördern? Der Eindruck, den das beeindruckte Premierenpublikum hinterließ: Es war k. o. geschlagen.
Tiroler Tageszeitung

Produktionen Z