1996/97
1997/98
Haupthaus

Der einsame Weg
von Arthur Schnitzler

Premiere 8. Juni 1997

Professor Wegrat: Rainer Frieb
Gabriele, seine Frau: Johanna Mertinz
Felix, sein Sohn: Fritz Hammel
Johanna, seine Tochter: Franziska Sztavjanik
Julian Fichtner: Michael Rastl
Stephan von Sala: Wolfgang Hübsch
Irene Herms: Vera Borek
Dr. Franz Reumann: Erwin Ebenbauer

Inszenierung Michael Gruner
Bühne Peter Schulz
Kostüme Astrid Kirsten

Die Einsamkeit des Herzens ist das Thema von Schnitzlers erstem großen Gesellschaftsdrama. Es ist, wie der Autor später schreibt, „als ganzes von einer, wie mir scheinen möchte, neuartigen Seelenintensität“.
Es sind nicht mehr die jungen Herren der früheren Schnitzlerstücke, die mit graziöser Ironie in ihrer Einsamkeit schwelgten. Die Figuren des „Einsamen Wegs“ sind erwachsen, fühlen sich fast schon alt, ihre Einsamkeit ist eine endgültige und unspektakuläre. Untersucht werden, wie oft bei Schnitzler, die Lebensentwürfe von Künstlern und der Kunst nahestehenden Menschen; und ihr Scheitern. Doch es wird nichts gewertet, nichts verurteilt. Eine Familie zerfällt, eine Freundesgruppe löst sich auf, ein erfolgreicher Schriftsteller plant seine Reise in den Tod. Alle sind überaus mit sich beschäftigt und nehmen einander nur am Rande wahr. Frühere Titel lauten „Der Junggeselle“, „Die Egoisten“ und „Wege ins Dunkle“.
1904 wurde das Stück am Deutschen Theater in Berlin mit Albert Bassermann als Sala uraufgeführt. (Bassermann spielte die Rolle auch in der bisher einzigen Aufführung am Volkstheater 1925.)
Heute ist „Der einsame Weg“, wie auch das zunehmende Interesse der Theater beweist, verblüffend aktuell.

 
Pressestimmen

Schnitzlers Analyse zwischenmenschlicher Beziehungen erreicht den Gefrierpunkt, die Sprache wird messerscharf, die Emotionen brechen. Im Volkstheater gibt es ein Stück neu zu entdecken, und vor allem zeigt Michael Gruner, wie man Schnitzler heute wieder gültig spielen kann.
Täglich alles

Eine dichte Aufführung, die Schnitzlers schonungslosen Text in glaubhafte Nähe rückt; einen Text, der mehr zur Befindlichkeit von Zeiten und Menschen aussagt als manch heutiges Stück.
Tiroler Tageszeitung

Gruner führt die Schauspieler zu faszinierenden, extremen, jedoch stimmigen Figuren. Er macht im subtilen Geflecht von Gesagtem und Verschwiegenem, von Offenbarten und Verborgenem die Isoliertheit jeder Figur sichtbar.
Kurier

Eine Eiseskälte humanen Gefühlsdefizits spürt man aber nicht. Ganz in Gegenteil: Szenenweise schlittert der Abend in die bittere Farce.
Kronenzeitung

Produktionen E