Autor

Thomas Bernhard

1931 geboren am 9. Februar in Heerlen (Niederlande) als unehelicher Sohn von Herta Bernhard, der Tochter des Schriftstellers Johannes Freumbichler; den Vater Alois Zuckerstätter lernt Bernhard nie kennen
1931–35 zusammen mit der Mutter und deren Eltern in Wien; schwierige ökonomische Situation; enge Beziehung zum Großvater mütterlicherseits
1935 Übersiedlung mit Mutter und Großeltern nach Seekirchen am Wallersee (Land Salzburg)
1938 Übersiedlung der Familie nach Traunstein (Bayern); Bernhards Mutter hat mit ihrem Ehemann Emil Fabjan zwei weitere Kinder: Peter (geb. 1938), Susanne (geb. 1940)
1943 ab Herbst im NS-Schülerheim in Salzburg; Gymnasium; in den folgenden Jahren u.a. Geigen- und Gesangsunterricht
1945 Gärtnergehilfe, dann katholisches Schülerheim Johanneum
1946 Übersiedlung der Familie nach Salzburg
1947 Abbruch des Gymnasiums; Kaufmannslehre
1949–51 Lungentuberkulose; Aufenthalte im Krankenhaus, in Sanatorien und Heilstätten (u.a. in der Lungenheilstätte Grafenhof bei St. Veit im Pongau, Land Salzburg)
1949 Tod des Großvaters
1950 lernt Hedwig Stavianicek – seinen „Lebensmenschen“ – kennen; Tod der Mutter
1951 Freiplatz an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, wohnt bei Hedwig Stavianicek
1952 erste von zahlreichen Jugoslawienreisen mit Hedwig Stavianicek, Wiederaufnahme des Musik- und Schauspielunterrichts in Salzburg
1952–55 freie Mitarbeit beim Salzburger Demokratischen Volksblatt: Gerichtssaalberichte, Buch-, Theater- und Filmkritiken; erste literarische Veröffentlichungen: Gedichte, Erzählungen
1955–57 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg: Musikunterricht, Regie- und Schauspielstudium
1956 erste Venedigreise mit Hedwig Stavianicek
1957–60 Freundschaft mit dem Komponisten Gerhard Lampersberg; längere Aufenthalte auf dessen Hof in Maria Saal, Kärnten
1957 erster Gedichtband „Auf der Erde und in der Hölle“
1958 „In hora mortis“, „Unter dem Eisen des Mondes“ (Gedichtbände)
1959 „die rosen der einöde. fünf sätze für ballett, stimmen und orchester“
1960 Aufenthalt in London, Arbeit in der Bibliothek des Österreischischen Kulturinstituts
1962/63 Aufenthalte in Polen
1963 literarischer Durchbruch mit dem Roman „Frost“;
1964 „Amras“; Julius Campe-Preis
1965 Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen; Kauf eines Vierkanthofs in Obernathal bei Ohlsdorf(Oberösterreich), jahrelange Restaurieung des Gebäudes; daneben immer wieder Aufenthalte in Wien (Wohnung Hedwig Stavianiceks in der Döblinger Obkirchergasse)
1967 Verstörung, Prosa; Operation im Pulmologischen Krankenhaus der Stadt Wien auf der Baumgartner Höhe
1968 „Ungenach“; Kleiner Österreichischer Staatspreis (Eklat bei der Preisverleihung), Anton Wildgans-Preis
1969 „Watten“; „Ereignisse“ (entstanden 1957); „An der Baumgrenze“
1970 „Das Kalkwerk“; „Ein Fest für Boris“ (uraufgeführt in Hamburg unter der Regie von Claus Peymann, der auch einen Großteil der weiteren Stücke erstinszeniert); Fernsehfilm „Drei Tage“ (Regie: Ferry Radax); Georg-Büchner-Preis der Deutschen akademie für Sprache und Dichtung; Vortragsreise durch Jugoslawien und Italien
1971 „Gehen“; „Midland in Stilfs“; „Der Italiener“ (verfilmt von Ferry Radax)
1972 „Der lgnorant und der Wahnsinnige“ (Uraufführung bei den Salzburger Festspielen); Franz Theodor Csokor-Preis, Adolf Grimme-Preis, Grillparzer-Preis
1974 „Die Jagdgesellschaft“ (Uraufführung am Wiener Burgtheater); „Die Macht der Gewohnheit“; „Der Kulterer“ (verfilmt von Vojtech Jasny); Prix Séguier
1975 „Die Ursache“ (erster Band der autobiographischen Pentalogie; Ehrenbeleidigungsklage des Salzburger Stadtpfarrers Franz Wesenauer); „Korrektur“; „Der Präsident“; erste Portugalreise
1976 „Der Keller“; „Die Berühmten“
1977 „Minetti“; größere Reisen in den Iran, nach Italien, Ägypten, Israel
1978 „Der Atem“; „Ja“; „Der Stimmenimitator“; „Immanuel Kant“; erste Reise nach Mallorca
1979 „Der Weltverbesserer“; „Vor dem Ruhestand“; Austritt aus der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung; Reise nach New York
1980 „Die Billigesser“
1981 „Die Kälte“; „Über allen Gipfeln ist Ruh“; „Am Ziel“; „Ave Vergil“ (Band mit Ende der 50er Jahre entstandenen Gedichten); verweigert Teilnahme am ersten österreichischen Schriftstellerkongress in Wien; Reise in die Türkei
1982 „Wittgensteins Neffe“; „Ein Kind“; „Beton“; Premio Prato
1983 „Der Untergeher“; „Der Schein trügt“; Premio Mondello; erste Reise nach Spanien
1984 Tod Hedwig Stavianiceks; „Holzfällen“ (vorübergehende Beschlagnahmung des Romans auf Antrag Gerhard Lampersbergs); „Der Theatermacher“ (Skandal bei Uraufführung in Salzburg); „Ritter, Dene, Voss“
1985 „Alte Meister“
1986 „Auslöschung“; „Einfach kompliziert“
1987 „Elisabeth II.“
1988 „Heldenplatz“; große öffentliche Auseinandersetzung um Bernhards am Wiener Burgtheater uraufgeführtes Theaterstück zum sogenannten Bedenkjahr (50 Jahre Anschluß Österreichs an NS-Deutschland); Prix Medicis; letzte Reise nach Spanien (Torremolinos)
1989 gestorben nach jahrelanger schwerer Krankheit am 12. Februar in Gmunden (Oberösterreich); beigesetzt im Grab Hedwig Stavianiceks auf dem Grinzinger Friedhof in Wien

Am Volkstheater:
„Holzfällen“, Lesung, spielbar, 1998/99
„Der Weltverbesserer“, 1999/2000
„Die Ursache“, Lesung in „Texte zur Lage“, 1999/2000
„Alte Meister“, Lesung in „patrioten. ein worttheater“, 1999/2000
„Wittgensteins Neffe“, Bearbeitung von Patrick Guinand, 2000/01
„Die Jagdgesellschaft“, 2001/02
„Der Theatermacher“, 2004/05

Personen B