Toni Böhm
Schauspielhaus Graz, Theater der Courage, Schauspielhaus Wien, Theater im Kopf, Theater in der Drachengasse, Schauspiel Bonn. Schauspiel Frankfurt, Salzburger Festspiele.
Arbeiten am Volkstheater seit 1979/80.
Seit 1989/90
Wolfgang Deichsel: „Loch im Kopf“ (Fuchs-Pedrigo), 1989/90
Ludwig Fels „Soliman“ (Kaiser Franz II) 1991/92
Elfriede Jelinek: „Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte“ (Helmer), 1991/92
Elfriede Jelinek: „Wolken.Heim.“
Jacques Offenbach: „Die schöne Helena“ (Menelaus), 1992/93
Eugen Ruge: „Restwärme“ (Monolog), 1993/94
Marlene Streeruwitz: „New York. New York.“ (Herr Sellner) 1993/94
Brian Friel: „Der Wunderheiler“ (Teddy), 1995/95
Henrik Ibsen: „Hedda Gabler“ (Tessmann), 1994/95
William Shakespeare: „Maß für Maß“ (Angelo), 1995/96
Ferdinand Raimund: „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ (Habakuk), 1995/96
Edmond Rostand: „Cyrano de Bergerac“ (Cyrano), 1996/97
Ödön von Horvath „Eine Unbekannte aus der Seine“ (Ernst), 1997/98
Marriott/Grant „Der Zimmerheld“ (Humphrey), 1997/98
Felix Mitterer: „In der Löwengrube“ (Meisel), 1997/98
Ben Elton: „Popcorn“ (Karl), 1997/98
Carlo Goldoni: „Mirandolina“ (Rippafratta), 1998/99
Elias Canetti: „Komödie der Eitelkeit“ (Fritz Schackerl) , 1998/99
Gert Jonke: „Insektarium“ (mehrere Rollen), 1998/99
Johann Nestroy: „Lumpazivagabundus“ (Leim), 1999/2000
Alexander Ostrowski: „Wölfe und Schafe“ (Lynjajew), 1999/2000
Eugène Ionesco: „Die Nashörner“ (Hans), 2000/01
Thomas Bernhard: „Wittgensteins Neffe“, 2000/01
Franzobel: „Mayerling“ (Franz Josef), 2000/01
Johann Nestroy: „Der Talisman“ (Titus Feuerfuchs), 2001/02
Thomas Bernhard: „Die Jagdgesellschaft“ (Schriftsteller), 2001/02
Max Frisch: „Biedermann und die Brandstifter“ (Biedermann), 2002/03
Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ (Präsident), 2002/03
Peter Shaffer: „Amadeus“ (Salieri), 2003/04
Ariane Mnouchkine: „Mephisto“ (Magnus Gottschalk), 2004/05
Wolfgang Bauer „Change“ (Fery), 2004/05
Johann Nestroy „Nur Ruhe!“ (Schafgeist), 2004/05
Karl-Skraup-Preis 1993/94, 2004/05
15. Juli 2006 (APA|Der Standard):
Schauspieler Toni Böhm verstorben
Der Volksschauspieler Toni Böhm ist überraschend gestorben. Laut Angaben der Festspiele Reichenau, wo Böhm in der aktuellen Saison in Stefan Zweigs „Im Rausch der Verwandlung“ mitgewirkt hat, ist der langjährige, vielseitige Publikumsliebling bereits in der Nacht auf Freitag 57-jährig in seiner Unterkunft in Reichenau verstorben. Seine künstlerische Heimat hatte Böhm im Volkstheater in Wien unter Emmy Werner, dem Publikum bekannt ist er auch aus TV-Serien und dem Radio.
Sein Tod wurde am Freitag erst 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn entdeckt, nachdem Böhm nicht zur Aufführung erschienen war.
Böhm wurde am 3. Juli 1949 in Salzburg geboren und absolvierte das Reinhardt-Seminar in Wien. Er wurde von Hans Gratzer ans Wiener Schauspielhaus geholt. Böhms illustre und abwechslungsreiche Karriere am Volkstheater begann 1979, als das Theater unter Emmy Werner zu seiner künstlerischen Heimat wurde. Dort war der Parade-Nestroydarsteller in Folge u. a. in den Rollen Malvolio („Was ihr wollt“), Tesmann („Hedda Gabler“), in der Titelrolle von Cyrano de Bergerac oder als Titus Feuerfuchs in Nestroys „Der Talisman“ zu sehen. Aber auch in zeitgenössischen Werken von Elfriede Jelinek und Thomas Bernhard, der Sandor-Marai-Bühnenadaption „Die Glut“, oder „New York New York“ von Marlene Streeruwitz überzeugte Böhm als vielfältiger, seriöser und von Publikum und Kritik gleichermaßen gelobter Schauspieler. Neben dem Volkstheater stand Böhm auch u. a. bei den Vereinigten Bühnen Graz, an der Freien Volksbühne Berlin, am Schauspiel Frankfurt und am Schauspiel Bonn, beim Berliner Ensemble, den Salzburger Festspielen, im Schauspielhaus Wien und dem Theater in der Josefstadt auf der Bühne.
Der Darsteller war ebenso in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, unter anderen in „Kaisermühlenblues“, „Alpensaga“ und „Julia“. Er war Radiohörern auch als Stimme des „Ö1“-Reise-Magazins „Ambiente“ bekannt. Gleich zwei Mal, 1994 und 2005, hat Böhm den Karl Skraup-Preis entgegen genommen. Bei den sommerlichen Festspielen in Reichenau war Böhm ein gern gesehener Gast, der unter anderen in Thomas Bernhards „Alte Meister“, Nestroys „Umsonst“ oder Stefan Zweigs „Schachnovelle“ aufgetreten ist.
Foto Toni Böhm in „Andorra“ (Theater in der Josefstadt, 2006)